Bereits 1933, also im ersten Jahr der Herrschaft der Nationalsozialisten, wurde am Nordrand des Tempelhofer Feldes, am heutigen Columbiadamm ein Gestapo-Gefängnis eingerichtet. Ein Jahr später wurde daraus ein Konzentrationslager.
Im Übrigen das einzige offizielle Konzentrationslager auf Berliner Boden.
Es stand an dieser Stelle. Ursprünglich war das Gebäude ein Gefängnisbau und gehörte zu der auf der anderen Straßenseite gelegenen Kaserne.
Der Name „Columbia-Haus“ bezieht sich auf das Flugzeug „Columbia“, das 1927 nach einer Atlantiküberquerung auf dem Tempelhofer Feld landete. Auch die Straße – der Columbiadamm – wurde nach diesem Flugzeug benannt.
Das Gefängnis wurde 1920 geschlossen, weil es nicht mehr den sanitären und hygienischen Standards entsprach.
Durch die Verhaftungswellen der Nationalsozialisten wurden die Gefängnisse jedoch schnell voll, so dass das heruntergekommene Haus 1933 wieder in Betrieb genommen wurde.
Das Gefängnis war der Gestapo unterstellt und von SS-Männern bewacht. Das Haus wurde vor allem mit Gefangenen belegt, die in der Gestapo-Zentrale in der Prinz-Albrecht-Straße keinen Platz mehr fanden.
Die 156 Zellen waren mit durchschnittlich
450 Menschen belegt. Die Gefangenen wurden schikaniert, misshandelt und teilweise bis zum Tod gefoltert. Es galt als „Hölle Columbia-Haus“.
Insgesamt waren im Columbia-Haus mindestens 8.000 Männer eingesperrt, vor allem politisch Missliebige, Kommunisten, Sozialdemokraten, Intellektuelle, Demokraten aus verschiedenen Berufsfeldern. Jüdische Häftlinge wurden besonders gequält. Ab 1935 wurden auch viele Homosexuelle hier inhaftiert.
Unter den Gefangenen waren so berühmte Persönlichkeiten wie der Rabbiner Leo Baeck, Kurt Hiller, Theodor Haubach, Werner Selenbinder, Werner Finck oder Erich Honecker.
Ende 1934 wurde das Haus zum offiziellen Konzentrationslager und erhielt den Namen „Konzentrationslager Columbia“
Im November 1936 wurde das KZ Columbia aufgelöst. Die Gefangenen wurden in das neu erbaute KZ Sachsenhausen bei Oranienburg gebracht, das als „Musterlager“ galt. Nach Auffassung des Reichsführers der SS, Heinrich Himmler, sollten die KZ-Häftlinge in erweiterbaren Lagerkomplexen leben.
Im Übrigen war bereits der Ausbau des Tempelhofer Feldes zum „Weltflughafen“ geplant und man brauchte den Platz. Das Gebäude wurde abgerissen.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite /Columbiadamm Ecke Golßener Straße erinnert ein Denkmal an das Columbia-Haus und an die Menschen, die den Gräueltaten rechtlos ausgeliefert waren.