Wenige Meter geradeaus befinden sich der U-Bahnhof Alt-Mariendorf und etliche Bus-Verbindungen und damit endet auch unser Kiezspaziergang.
Bevor ich mich von Ihnen verabschiede, möchte ich Ihnen noch kurz etwas über den alten Mariendorfer Dorfanger erzählen und noch einen kulturellen Tipp für den nächsten Ausstellungsbesuch geben. Der eigentliche Anger ist nicht mehr erhalten. Auf ihm liegt heute die Straße Alt-Mariendorf. Am Rande stehen jedoch noch einige Zeitzeugen, die auf die dörfliche Vergangenheit hinweisen: die Dorfkirche, die Dorfschule und mehrere alte Bauernhäuser aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
In einem dieser Häuser, dem alten Schulgebäude, befindet sich heute das Tempelhof-Museum. Hier ist die historische Dauerausstellung „Zwischen Feldern und Fabriken – Orte, Menschen, Geschichten“ zu sehen.
Besonders hinweisen möchte aber auf eine aktuelle Ausstellung über Hermione von Preuschen. Sie lebte 1854 bis 1918.
Die kulturhistorische Ausstellung erinnert an eine bemerkenswerte Frau: Hermione von Preuschen setzte sich über alle Konventionen ihrer Zeit hinweg und führte ein unabhängiges Leben als Künstlerin und Schriftstellerin. Zahlreiche Reisen führten sie rund um die Welt. Die Künstlerin gilt als Begründerin des „Historischen Stilllebens“. 1887 erregte sie mit ihrem Bild Mors Imperator große Aufmerksamkeit: das Gemälde zeigte ein Skelett mit den Herrschaftszeichen eines Königs und wurde als Majestätsbeleidigung gewertet. Die letzten 10 Lebensjahre verbrachte Hermione von Preuschen in Lichtenrade, wo sie in ihrer Villa „Tempio Hermione“ Kunstausstellungen und Feste veranstaltete,zu denen die Berliner Gesellschaft anreiste.
Die Ausstellung ist noch bis zum 03.11.2013 geöffnet. Ein Besuch lohnt sich.