Historisches zum Doppeljubiläum 75 Jahre Luftbrücke und 60 Jahre Kennedy-Rede

Titelbild "Ich bin ein Berliner"
drei Männer stehen in einem offenen Wagen

John F. Kennedy ist gemeinsam mit Willy Brandt und Konrad Adenauer auf dem Weg zum Rathaus Schöneberg.

John F. Kennedy

Am 26. Juni 1963 besuchte der 35. US-Präsident, John F. Kennedy, den Westteil Berlins. Es war der 15. Jahrestag des Beginns der Luftbrücke. Zu diesem Zeitpunkt, zwei Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer, war die Zukunft für die Menschen in West-Berlin völlig unklar.
Würde West-Berlin eine Insel der Freiheit bleiben, eingemauert durch die sowjetisch besetzte DDR? Oder würden die Garanten der Freiheit, die West-Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich, aus dem Westteil Berlins abziehen und ganz Berlin dem sowjetischen Einfluss überlassen?

In seiner stürmisch umjubelten Rede vor dem Rathaus Schöneberg legte sich Kennedy fest: Die USA werden Berlin und den Berliner_innen fest zur Seite stehen. Mit den Worten “Ich bin ein Berliner” eroberte er die Herzen der Menschen im Sturm.

Mit dem 75. Jahrestag des Beginns der Luftbrücke und dem 60. Jahrestag der Kennedy-Rede feiert der Bezirk Tempelhof-Schöneberg ein Doppeljubiläum, mit dem die historische Dimension beider Ereignisse gewürdigt werden soll.

  • drei Männer stehen in einem offenen Wagen

    John F. Kennedy ist gemeinsam mit Willy Brandt und Konrad Adenauer auf dem Weg zum Rathaus Schöneberg.

  • Papierschnipsel ziehen über eine Straße hinweg

    Ein Konfetti-Regen begleitet den Präsidenten auf dem Weg zum Rathaus Schöneberg.

  • Viele Menschen stehen vor einem großen Gebäude

    Vor dem Rathaus Schöneberg warten Hunderttausende auf die Ankunft des Präsidenten.

  • Vor einen großen Gebäude ist eine Tribüne aufgestellt.

    Vor dem Rathaus steht eine Tribüne, auf der John F. Kennedy seine Rede halten wird.

  • Karteikarte mit der handgeschriebenen Notizen

    Eine letzte Notiz für Rede von John F. Kennedy vorm Rathaus Schöneberg.

  • Menschenmenge auf einem großen Platz

    John F. Kennedy spricht von der Tribüne vor dem Rathaus Schöneberg zu den Berliner_innen.

Ein Flugzeug wirft kleine Fallschirme ab

Rosinenbomber

Berlin im Juni 1948. Die Stadt ist geteilt in vier Sektoren. Die Sowjetunion kontrolliert den Ost-Teil, die drei West-Alliierten den West-Teil.

Erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bricht ein dramatischer Konflikt zwischen den Siegermächten aus: Die Sowjetunion blockiert den West-Teil Berlins und unterbricht alle Straßen- und Schienenverbindungen, auch die Wasserstraßen. Damit gibt es nur noch einen Weg zur Versorgung der mehr als zwei Millionen Menschen in West-Berlin: durch die Luft.

Die USA und Großbritannien fliegen Lebensmittel, Baustoffe und Kohle in Militärflugzeugen aus West-Deutschland nach Tempelhof und Gatow. Die Bevölkerung nennt die Flugzeuge schon bald liebevoll “Rosinenbomber”. Über die Luftbrücke versorgen die West-Alliierten die Stadt mit 5.000 Tonnen Gütern – pro Tag!

Zu einem der beliebtesten Piloten avanciert der US-Amerikaner Gail Halvorsen: Er hat die Idee, auch Süßigkeiten für Kinder abzuwerfen. Am Start auf dem Stützpunkt Rhein-Main bastelt Halverson kleine Fallschirme aus Taschentüchern, befestigt daran die Süßigkeiten und wirft sie beim Landeanflug in Tempelhof aus dem Fenster.

  • Ein Mann in Uniform steht in einer Menge von Kindern

    Leutnant Gail S. Halvorsen inmitten Berliner Kinder, 1948

  • ein Flugzeug wird entladen

    Mit Kohle beladene C-54-Flugzeuge werden im Morgengrauen entladen

  • ein Mann in Piloten-Uniform

    Leutnant Gail S. Halvorsen der „Candy Bomber“, 1948

  • Viele Männer halten ein Schild hoch mit der Aufschrift "Blockade ends air lift wins!"
  • Verschiedene Männer in Uniform stehen vor einem Flugzeug und transportieren Säcke mit Lebensmitteln
ein großes Denkmal auf einem begrünten Platz

Luftbrückendenkmal

Es ist eines der bekanntesten Wahrzeichen in unserem Bezirk: das Luftbrückendenkmal am Flughafen Tempelhof (auch “Hungerharke” genannt). Die drei Krallen symbolisieren die drei Luftkorridore, durch die der eingeschlossene West-Teil der Stadt während der Blockade von Juni 1948 bis Mai 1949 aus der Luft versorgt wurde. Die Luftkorridore führten von Frankfurt am Main, Hannover und Hamburg nach Berlin – und hier zu den drei Flughäfen Tempelhof, Gatow und Tegel.

Über die Luftbrücke versorgten die USA, Großbritannien und Frankreich die Menschen im eingeschossenen West-Berlin aus der Luft mit Lebensmitteln und Rohstoffen. Das Luftbrückendenkmal wurde am 10. Juli 1951 offiziell eingeweiht.

Wussten Sie schon: Das Luftbrückendenkmal steht in drei deutschen Städten: Berlin, Frankfurt am Main und Celle bei Hannover.

Inschrift des Luftbrückendenkmals
  • Ein Flugzeug auf einem Gewässer

    Rosinenbomber auf der Havel

  • ein großes Denkmal auf einem begrünten Platz

    Das Luftbrückendenkmal am Platz der Luftbrücke in Tempelhof

  • mehrerer Flugzeuge auf dem Landeplatz eines Flughafens

    Rosinenbomber auf dem Flughafen Tempelhof

  • EIn Flugzeug über einer Menschenmenge

    Ein Rosinenbomber im Anflug auf dem Flughafen Tempelhof