Der Begriff “Coming out” kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie ‘herauskommen’ (englisch: to come out of the closet – Aus dem Schrank herauskommen). Damit wird der Prozess bezeichnet, sich des eigenen gleichgeschlechtlichen sexuellen Empfindens und/oder der trans*geschlechtlichen Identität bewusst zu werden und anschließend auch nach außen in das familiäre, soziale und/oder berufliche Umfeld zu kommunizieren. Dieser Prozess verläuft bei jeder Person anders, kann unterschiedlich lange dauern und ist auch nicht an ein bestimmtes Alter gebunden.
Trotz einer zunehmenden Offenheit gegenüber Lebensentwürfen, die von der vorherrschenden heterosexuellen und cisgeschlechtlichen “Norm” abweichen, besteht weiterhin die Notwendigkeit eines Outings, wenn man sich diesen Vorstellungen nicht unterordnen will oder kann. Ein äußeres Coming out bleibt dabei in der Regel aber kein einmaliges, singuläres Ereignis, denn immer wieder, z. B. beim Wechsel des Arbeitsplatzes, bei Veränderungen im Freundeskreis, im Verein, in der Familie, muss man immer wieder abwägen, ob man seine sexuelle Orientierung oder geschlechtliche Identität thematisiert. Damit verbunden ist immer auch die Gefahr, sich Diskriminierung und Ausgrenzung auszusetzen.