Unter dem Begriff Intersexualität, auch als Inter* bezeichnet, werden eine Vielzahl unterschiedlicher Erscheinungsformen zusammengefasst. Vereinfacht gesagt weisen intersexuelle Körper Merkmale sowohl des männlichen als auch des weiblichen Geschlechts auf. Diese können sehr vielfältig sein und auch unterschiedliche Ebenen des Körpers betreffen, z. B. die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale, die Chromosomen oder die Hormone.
Schätzungen zufolge kommen in Deutschland jährlich zwischen 150 und 340 Kinder auf die Welt, die sich nicht eindeutig dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordnen lassen. Selbsthilfevereinigungen kritisieren insbesondere, dass noch immer geschlechtszuweisende Operationen an Neugeborenen vorgenommen werden, obwohl in den meisten Fällen kein medizinischer Notfall vorliegt. Mit dieser Thematik hat sich 2012 auch der Deutsche Ethikrat befasst und diese Praxis der geschlechtszuweisenden medizinischen Eingriffe kritisiert, denn oftmals treten dadurch erst in den Folgejahren, z. B. zu Beginn der Pubertät, massive physische und/oder psychische Probleme auf.