Die Siedlung „Am Mühlenberg“ bietet die Chance auf Grundstücken der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag und des Bezirks mit einer behutsamen Nachverdichtung bezahlbaren neuen Wohnraum zu schaffen.
Bereits im Juli 2013 führte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt das Workshopverfahren „Urban Living“ durch. Im Rahmen dieser Ideenkonkurrenz wurden für die Siedlung Am Mühlenberg, einer durch Nachkriegsbauten geprägten Siedlungsstruktur, erste Entwicklungskonzepte erarbeitet. Im Sommer 2015 wurde in Fortführung des „Urban Living Workshopverfahrens“ mit Beteiligung des Bezirks Tempelhof-Schöneberg ein Gutachterverfahren durchgeführt. Die Ergebnisse des Gutachterverfahrens finden Sie auf den Seiten der Senatsverwaltung.
Der städtebauliche Entwurf wurde weiter entwickelt und im Rahmen einer dritten Bürgerveranstaltung am 5. Dezember 2017 in drei Varianten der Öffentlichkeit präsentiert. In allen drei Varianten sollen 130 bis 150 Wohneinheiten entstehen. Sie unterscheiden sich in der Anzahl und Höhe der Gebäude, sowie in ihrer Platzierung. Die Anwohner_innen waren eingeladen, ein Votum für Ihre Vorzugsvariante abzugeben und so zu entscheiden, wie die Nachverdichtung umgesetzt werden soll.
Nach einführenden Informationen durch das Stadtentwicklungsamt waren die Bürger_innen aufgerufen, sich in einem Workshopverfahren über die drei Varianten eingehend zu informieren. Am Ende der Veranstaltung konnten sie mit elektronischen Zählgeräten über die drei vorgestellten Varianten abstimmen. Favorisiert wird eine Bebauung mit zwei 12-geschossigen und einem 8-geschossigen Gebäude. Mit 56,9 % fiel das Votum eindeutig aus. Damit wurde der Variante der Vorzug gegeben, die am stärksten auf die Höhe der Gebäude und am meisten auf den Erhalt von Frei- und Grünflächen gesetzt hat. In dieser Variante ist auch die Verlagerung der vorhandenen sozialen Einrichtung in ein neu zu bauendes Gebäude enthalten.
In der Veranstaltung wurde unter anderem sehr intensiv nach Verkehrslösungen insbesondere für den ruhenden Verkehr gefragt, der durch die zusätzliche Bebauung verschärft wird. Der für Stadtentwicklung und Bauen zuständige Stadtrat Jörn Oltmann dazu: „Ich sage hier ehrlich, dass es zu einer weiteren Verknappung von Stellplätzen kommen wird. Andererseits ist der Standort gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Gleichwohl brauchen wir in dem zu erarbeitenden Mobilitätskonzept Lösungen für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Diese könnten z.B. in einem stationären Carsharing und gesondert ausgewiesenen Stellplätzen bestehen.“
Der favorisierte Entwurf wird nun Gegenstand des weiteren Bebauungsplanverfahrens, das im ersten Quartal des Jahres 2018 beginnen wird. In diesem Bebauungsplanverfahren wird das Mobilitätskonzept entwickelt und werden weitere notwendige Gutachten erstellt. Das Bebauungsplanverfahren wird alle gesetzlich vorgeschriebenen Stufen durchlaufen. Die Öffentlichkeit wird also im weiteren Ablauf wieder beteiligt.