Dass heute eine Gartenstadt und keine Mietskasernen das Bild Neu-Tempelhofs prägen, ist auf den Staatssekretär Professor Dr. Dr. Adolf Scheidt zurückzuführen, der sich für eine aufgelockerte und mit Gärten durchsetzte Bauweise engagierte. Ursprünglich waren 2000 Einfamilienhäuser für Kriegsheimkehrer geplant, die durch eine mehrgeschossige Wohnanlage, ähnlich wie eine Stadtmauer, umschlossen werden sollte. Tatsächlich wurden nur ca. 1000 Eigenheime gebaut. Die verbleibenden Flächen wurden in den 20 er und 50 er Jahren bebaut. Der Reformanspruch an ein gesundes Wohnen mit viel Licht, Luft und Sonne wurde auch hier umgesetzt.
1920/21 begann man mit der Planung. “Eigener Herd ist Goldes wert” heißt es in einer Verkaufsbroschüre aus dem Jahre 1925. Die zentrale, verkehrsgünstige und doch grüne Lage wird hier neben vielen anderen Vorzügen hervorgehoben.
Ihre damalige Attraktivität haben die Eigenheime, aber auch die später errichteten Wohnanlagen bewahren können, so dass Neu-Tempelhof seit Jahrzehnten ein gefragter Wohnort in grüner und zentraler Lage ist.
Den meisten Eigentümern und Mietern in der Gartenstadt Neu-Tempelhof sowie in den Wohnanlagen der 20 er und 50 er Jahre ist bekannt, dass der Bezirk seit über zehn Jahren auf der Grundlage einer Erhaltungsverordnung diese städtebaulich bedeutende Siedlung mit ihren typischen Merkmalen erhält und behutsam weiterentwickelt. Die erzielten Erfolge, nämlich der Rückgang einer baulichen Überformung sowie bewusste Rekonstruktionen des ursprünglichen Erscheinungsbildes, können sich sehen lassen!
Ein besonderer Dank gilt den Eigentümern_innen, die mit ihren baulichen Veränderungen der historischen Gestaltung ihres Hauses wieder näher gekommen sind.
Die folgenden Informationen sollen Sie umfassend über die “Verordnung über die Erhaltung baulicher Anlagen und der städtebaulichen Eigenart des Gebietes Neu-Tempelhof im Bezirk Tempelhof von Berlin” vom 29. August 1991 informieren. Darüber hinaus möchten wir Ihnen im Einzelnen darstellen, was verändert werden kann und was nicht und wollen Sie schließlich auf einen Spaziergang durch die Gartenstadt
mitnehmen.
Viele nützliche Informationen und Spaß an unserer kleinen Geschichte von Neu-Tempelhof wünscht Ihnen
Ihre
Dr. Elisabeth Ziemer
Bezirksstadträtin für Gesundheit,
Stadtentwicklung und Quartiersmanagement