Der Volkstrauertag wurde erstmals im Jahr 1922 begangen und sollte ursprünglich an die im 1. Weltkrieg gefallenen Soldaten erinnern.
Reichstagspräsident Paul Löbe sagte damals während der Gedenkveranstaltung:
“Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Toten zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet die Abkehr vom Hass, bedeutet die Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat Liebe not.”
Während des nationalsozialistischen Regimes von 1933 bis 1945 wurde der Volkstrauertag für propagandistische Zwecke instrumentalisiert, 1934 zum gesetzlichen Feiertag erklärt und in „Heldengedenktag“ umbenannt.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird im geteilten Deutschland Erinnerungskultur unterschiedlich ausgestaltet. Während die Bundesrepublik an den ursprünglichen Gedanken des Volkstrauertags anknüpft und an dem hierfür geschaffenen gesetzlichen Gedenktag den Kriegstoten und Opfern von Gewaltherrschaft gedenkt, erinnert die Deutsche Demokratische Republik an diesem Tag an die Opfer des Faschismus.
Nach der deutschen Wiedervereinigung gibt es nun bundesweit den Volkstrauertag, der immer zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen wird. Die bedeutendste Veranstaltung in diesem Rahmen ist die Zentrale Gedenkstunde des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Deutschen Bundestag.