In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden Synagogen, jüdische Friedhöfe, Geschäfte und Wohnhäuser in Brand gesteckt und demoliert. Tausende jüdische Mitmenschen wurden in dieser Nacht misshandelt, verhaftet oder ermordet.
Unmittelbar zuvor hatte es ein Attentat auf den Legationsrat der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, durch den polnischen Juden Herschel Grynszpan gegeben. Dies nahm die NS-Führung zum Anlass, massiv gegen die jüdische Bevölkerung im Land vorzugehen. Die gewalttätigen Ausschreitungen gegen Juden und deren Eigentum wurden durch eine Hetzrede Josef Goebbels im Rahmen der jährlichen Versammlung der NSDAP-Führerschaft am 9. November 1938 indirekt angewiesen. Der Novemberpogrom gilt als das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa.
Jedes Jahr am 9. November findet am Mahnmal der ehemaligen Synagoge in der Münchener Straße 38 in Schöneberg eine Gedenkveranstaltung statt, bei der den Opfern der Reichspogromnacht mit einer Kranzniederlegung und einer gemeinsamen Schweigeminute gedacht wird.