Gedenken an die Reichspogromnacht

Mahnmal mit entzündeten Kerzen

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden Synagogen, jüdische Friedhöfe, Geschäfte und Wohnhäuser in Brand gesteckt und demoliert. Tausende jüdische Mitmenschen wurden in dieser Nacht misshandelt, verhaftet oder ermordet.

Unmittelbar zuvor hatte es ein Attentat auf den Legationsrat der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, durch den polnischen Juden Herschel Grynszpan gegeben. Dies nahm die NS-Führung zum Anlass, massiv gegen die jüdische Bevölkerung im Land vorzugehen. Die gewalttätigen Ausschreitungen gegen Juden und deren Eigentum wurden durch eine Hetzrede Josef Goebbels im Rahmen der jährlichen Versammlung der NSDAP-Führerschaft am 9. November 1938 indirekt angewiesen. Der Novemberpogrom gilt als das offizielle Signal zum größten Völkermord in Europa.

Jedes Jahr am 9. November findet am Mahnmal der ehemaligen Synagoge in der Münchener Straße 38 in Schöneberg eine Gedenkveranstaltung statt, bei der den Opfern der Reichspogromnacht mit einer Kranzniederlegung und einer gemeinsamen Schweigeminute gedacht wird.

Kranzniederlegung

Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und Bezirksverordnetenvorsteher Stefan Böltes hatten am 9. November 2024 zum gemeinsamen Gedenken eingeladen.

Unter den Gästen waren Lala Süsskind (ehem. Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Trägerin des Verdienstordens des Landes Berlin), Nur Ben Shalom (Klarinettist und Künstlerischer Leiter „Lebensmelodien“), Murat Gül (Vorsitzender Präsident der Islamischen Föderation in Berlin e.V.), Superintendent Michael Raddatz (Evangelischer Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg) und Pfarrer Dr. Josef Wieneke (Katholische Pfarrei St. Matthias Schöneberg), die jeweils ein paar Worte des Gedenkens an die Anwesenden richteten.

Musikalisch wurde die Kranzniederlegung durch den Klarinettisten Nur Ben Shalom begleitet.

Wir danken allen Teilnehmenden für Ihr Engagement und Ihr Mitgefühl!