Info-Tafeln zur Geschichte Marienfeldes: Informationen zu den Standorten

Anlässlich des 800. Gründungsjubiläums von Marienfelde entwickelte der Arbeitskreis Historisches Marienfelde Tafeln mit Informationen zur Geschichte ihres Kiezes.

Dorfkirche Marienfelde

Die Feldsteinkirche gilt als älteste Dorfkirche Berlins. Vermutlich ließ sie der Orden der Tempelritter um 1220 errichten. Von Ostern bis Erntedank ist die Dorfkirche sonntags (15 bis 18 Uhr) zur Besichtigung geöffnet. Sie ist heute das Wahrzeichen des Stadtteils.

Gut und Gutspark

Gründervater des Gutshofs ist der Finanzrat Goetschke, der 1811 und 1812 fünf Bauernhöfe und ein zusätzliches Grundstück kaufte und zu einem großen Wirtschaftshof zusammenschloss. Heute arbeitet dort das Bundesinstitut für Risikobewertung. Es berät Regierungen zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit.

Dorfanger

Der Dorfanger ist heute eine der am besten erhaltenen Dorflagen von Berlin. Die etappenweise Besiedlung soll im 12. Jahrhundert begonnen haben. Laut Aufzeichnungen des damaligen Pfarrers bestand das Dorf um 1711 aus 13 Bauernhöfen, in denen 126 Menschen lebten. Sie besaßen 796 Stück Vieh.

Marienfelder Persönlichkeiten

Elvira Castner, Moritz Jacobsohn, Bruno Möhring (Foto) und Franziska Tiburtius sind vier Persönlichkeiten unter vielen, die das Zusammenleben in Marienfelde in besonderer Weise prägten. Auf der Informationstafel in der Hranitzkystraße wird ihr Leben und Wirken vorgestellt.

„Nasses Dreieck“

Ein Ort der Gastlichkeit: Das so genannte Nasse Dreieck liegt am westlichen Rande des ehemaligen Dorfes Marienfelde. Der Begriff steht symbolisch für drei Gaststätten und Wirtshäuser, die seit vielen Jahrzehnten die Menschen in Marienfelde zu einem freundlichen Zusammensein einladen.

Kiepertplatz

Der Kiepertplatz ist das Eingangstor nach Marienfelde für Menschen, die mit der S-Bahn anreisen. Seine prächtigen Villen wurden im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Heute bleibt an vielen Stellen die Erinnerung an teils glorreiche Zeiten mit Gasthäusern, Friseur, Lebensmittelgeschäft und Buchhandlung.

Heilandsweide

Die Heilandsweide war mit über 200 Jahren der älteste Baum im Bezirk Tempelhof. 1927 wurde diese Silberweide nördlich des Dorfes am „Königsgraben“ unter Denkmalschutz gestellt. Die Straße, die Anfang der 1950er Jahre über dem nunmehr unterirdisch verlaufenen Graben angelegt wurde, erhielt den Namen „An der Heilandsweide“.

Kirche St. Alfons

Der italienische Bischof Alfons von Liguori (1696-1787) ist Namenspatron der katholischen Kirche St. Alfons. Er gründete 1732 den Orden der Redemptoristen, von denen eine Gemeinschaft bis 1991 in Marienfelde lebte. Im Zweiten Weltkrieg waren Redemptoristen heimliche Helfer für Zwangsarbeiter in Marienfelder Industrieunternehmen.

Kloster Vom Guten Hirten

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts nahm das Kloster Vom Guten Hirten in seiner Mariendorfer Niederlassung viele Mädchen und junge Frauen auf, die Opfer von Armut, Kriminalität, Prostitution oder Obdachlosigkeit waren. Durch Fürsorge, Schule und Ausbildung wurden sie auf einen Neuanfang im Leben vorbereitet.