Bezirk Tempelhof-Schöneberg gedenkt des 80. Jahrestages des Widerstands gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft

Pressemitteilung Nr. 264 vom 22.07.2024

Am Samstag, den 20. Juli 2024 und damit am 80. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler, legten Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und stellvertretende BVV-Vorstehende Martina Zander-Rade einen Kranz am Ehrengrab für Oberst i.G. Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Generaloberst Ludwig Beck, General der Infanterie Friedrich Olbricht, Oberst i.G. Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Oberleutnant Werner von Haeften auf dem Sankt-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg nieder. Damit wurde an die Widerstandsgruppe erinnert, die am 20. Juli 1944 versuchte, dem Zweiten Weltkrieg und dem nationalsozialistischen Terror ein Ende zu setzen.

Bei der Gedenkveranstaltung sprach neben Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann und BVV-Vorsteherin Martina Zander-Rade auch Oberstleutnant Martin Gerdes Worte des Gedenkens. Oberstleutnant Martin Gerdes pflegt im Namen der Stauffenberg-Gesellschaft seit vielen Jahren das Grab und war wichtiger Partner bei der Durchführung der Veranstaltung.

Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann:
„Eines ist klar, und auch das können wir uns immer wieder vor Augen führen: Es handelte sich bei den Widerstandskämpfern nicht um eine sehr kleine Gruppe gewissenloser Offiziere, wie Adolf Hitler hinterher gerne behauptete. Vielmehr haben rund 200 Widerstandskämpfer auf das Attentat hingearbeitet, aus der Mitte der Gesellschaft heraus. Viele Widerstandskreise griffen ineinander. Und einige wirkten hier im Bezirk, hier in Schöneberg. Sie alle waren sich bewusst: Je mehr Gruppen sich vereinen, desto größer wird die Gefahr aufzufliegen. Aber trotzdem kämpften sie weiter. Denn sie alle fühlten sich dem Widerstand verpflichtet. Und das Gefühl der Verpflichtung von damals ist für uns heute ein Auftrag: ein Auftrag, dass wir für ein besseres Deutschland, für ein menschliches Deutschland, für ein solidarisches Deutschland einstehen und dafür arbeiten müssen. Die Wertebasis dafür sind die Grundrechte, so wie sie im Grundgesetz verankert sind. Lassen Sie uns diesen Auftrag annehmen.“

Oberstleutnant Martin Gerdes:
„Es war ein Ereignis mit so viel Dramatik und so viel Moral. Die Männer und Frauen des 20. Juli wussten, welchen Gefahren sie sich aussetzten, übrigens auch für ihre Familien. Nach dem Scheitern gerieten sie in Lebensgefahr. Irgendwie sind wir es diesen Mutigen schuldig, dass wir wenigstens ihr Ehrengrab pflegen.“