Forschungsprojekt „Summer School“ zum ehemaligen Straßenbahndepot

Eine Gruppe Menschen steht an einer Haltestelle auf der Vielplatz steht.

Pressemitteilung Nr. 184 vom 27.05.2024

Bezirksbürgermeister besucht Auftaktveranstaltung

Die gemeinsam von Uni Kassel (Dr. Alexander Stumm), Uni Stuttgart (Prof. Martina Baum, V-Prof. Markus Vogl) und Urbane Praxis e. V. (Kristin Lazarova) organisierte Summer School „Der kleinstmögliche Eingriff: Straßenbahndepot“ bedient sich dem von Soziologen und Architekturtheoretiker Lucius Burckhardt in den späten 1970er Jahren geprägten Begriff des „kleinstmöglichen Eingriffs“. Die Idee ist, mit stadträumlichen Interventionen bzw. „Akupunkturen“ Bewusstsein und Aufmerksamkeit auf urbane Themen und Missstände zu lenken.

Das Projekt bestand neben dem Design-Build-Projekt Mobile Haltestelle aus Gesprächen mit relevanten Akteuren um das Straßenbahndepot (Bezirk, Senat, BIM, etc.). Zudem wurden die unterschiedlichen Bedarfe, Vorschläge und Wünsche des Bürgerbeteiligungsverfahrens von 2017 ausgewertet. Dieses Netzwerk aus Akteuren und Nutzungen ist innerhalb der mobilen Haltestelle als „Linienplan“ im BVG-Duktus ausgestellt. Die Studierenden haben außerdem Tickets verteilt, kostenlose Dauerkarten für die Teilnahme an der Initiative. Der Name „Vielplatz“ spielt auf die unterschiedlichen Zukünfte des Straßenbahndepots an.

Das Design-Build-Projekt entstand in der einwöchigen Summer School. Die Konstruktion nimmt konzeptuell die Themen des ehemaligen Straßenbahndepots – Konnektivität, Mobilität und Vernetzung im Stadtraum – auf. Dabei wurde eine Holzkonstruktion auf Rädern mit Hilfe der Werkstatt und tatkräftiger Unterstützung von Constructlab in der Stadtwerkstatt Friedrichshain-Kreuzberg (Dragoner Areal) mit Re-Use-Materialien aus dem Haus der Materialisierung (Teil von Haus der Statistik) errichtet.

Die Haltestelle steht nun wieder in der Stadtwerkstatt im Dragonerareal und kann dort für viele andere Funktionen dienen. Ursprünglich war die Idee, das Projekt im Straßenbahndepot selbst durchzuführen, allerdings wurde keine Erlaubnis der Polizei erteilt.

Die öffentliche Veranstaltung am Donnerstag, 16.05.2024 nachmittags mit Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann war mit gut 100 Personen sehr gut besucht. Das Interesse an der Zukunft des Straßenbahndepots ist in der Nachbarschaft sehr groß. Eine Blitzumfrage ergab bei 100 Teilnehmer_innen nur eine Stimme für ein Polizeimuseum. Im Nachgang kam viel positives Feedback, gerade über das niedrigschwellige Format im Park und den sehr guten, produktiven Austausch.

Aus dem unten geschilderten Projekt hat sich die Initiative Tramdepot gegründet. Ziele sind, eine offene Diskussion zum Straßenbahndepot anzustoßen sowie sich in Kooperation mit vielen Initiativen aus Schöneberg und ganz Berlin für eine soziokulturelle Zwischennutzung einzusetzen. Interessierte können per E-Mail an die Initiative Tramdepot Kontakt aufnehmen. Auf der Website der Initiative Tramdepot werden in den nächsten circa 14 Tagen mehr Infos hochgeladen. Über den Sommer wird es unterschiedliche Veranstaltungsformate geben.

Bezirksbürgermeister Oltmann:
“Ich freue mich sehr über die rege Beteiligung und das große Interesse der Nachbarschaft an der Veranstaltung am 16. Mai. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen sich für die Zukunft des Straßenbahndepots einsetzen und kreative Ideen einbringen. Das positive Feedback und der produktive Austausch haben gezeigt, dass es einen starken Wunsch nach einer soziokulturellen Zwischennutzung gibt. Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass das Straßenbahndepot nicht als Polizei- und Feuerwehrmuseum, sondern als ein Ort der Begegnung und Kreativität für alle Bürgerinnen und Bürger genutzt wird. Gemeinsam können wir eine Lösung finden, die den Bedürfnissen unserer Gemeinschaft gerecht wird.”