Am besten nichts Neues - Fotoausstellung von Michael Schäfer

Kunstwerk mit Fotokacheln mit Hintergrund aus Meer und Himmel.

Kunstwerk von Michael Schäfer, Nr. 15, aus der Serie „2021_57“, 2021 bis 2023

Pressemitteilung Nr. 076 vom 14.03.2024

Michael Schäfer thematisiert in seinen Fotografien den Umgang mit unseren gegenwärtigen digitalen Bildwelten, die zum Ausgangspunkt, Gegenstand und Material seiner Arbeiten werden. Der Künstler hinterfragt in seinem Werk den Gebrauch von Bildern im Spektrum zwischen Authentizität und Projektion, Realität und Desinformation und verweist damit auf die Macht visueller Rollenspiele und Systeme.

Fotoausstellung „Am besten nichts Neues“ von Michael Schäfer,
23. März bis 19. Mai 2024 in der Kommunalen Galerie Haus am Kleistpark

In seinen fotografischen Montagen aus medialen Fundstücken und eigenen Fotografien wie seinen Inszenierungen fokussiert der Künstler auf zeitgenössisch relevante Themen. Das Haus am Kleistpark zeigt in der Großen Ausstellungshalle Werkgruppen der letzten Jahre, denen ein konzeptionelles Verständnis von Fotografie zugrunde liegt, welches das reflexive Potential des Mediums im Bedeutungsrahmen der Kunst zeigt. Für das Projekt „Invasive Links“ (2016 bis 2019) arbeitete Michael Schäfer mit Bildmaterial von LiveLeak.com, einer Plattform, auf der unzensiert Handyvideos bzw. Stills (Standbilder) aus Krisensituationen veröffentlicht wurden. Mit Motiven aus dieser Serie inszeniert der Künstler einen eigenen Ausstellungsraum, in dem großformatige Tapeten, ein Sofa, eine Leseecke installiert sind. Er stellt dem Rauschen der Krisenaufnahmen den Stillstand entgegen, montiert Situationen von in unserer Gesellschaft gelebter Normalität in die Bilder hinein. Schäfer erkundet so, welche Inhalte sich durch mediale Bilder in unsere Vorstellungswelt eingeschrieben haben. 2021 entstanden 53 Bilderwürfel, einer pro Woche des Jahres. Jede Seite der Würfel zeigt unterschiedliche Screenshots von weltweiten Krisensituationen. Die Würfel sind jeweils aufgefaltet auf Meeresansichten montiert, die einen weiten Assoziationsraum bieten.

Fragen, die der Künstler mit dieser Arbeit stellt, sind:

Erreicht uns die Realität hinter den konsumierten Bildern? Inwieweit erfahren wir Bilder im Netz als abstrahiert? Welche Rolle spielen Emotionen und Generalisierungen?

Diese und andere Fragen können, sollen in der Ausstellung gestellt werden, in der zahlreiche weitere Arbeiten des Künstlers zu sehen sind.