Die Mitarbeitenden sämtlicher Fachbereiche stellen ihre Arbeit vor, bieten Aufklärungs- und Informationsgespräche an, laden zu offenen Workshops ein und ermöglichen allen Interessierten praktische und unterhaltsame Einblicke in den öffentlichen Gesundheitsdienst. Familien haben die Möglichkeit, ihre Impfbücher kontrollieren zu lassen, Senior_innen können spontan „Hockergymnastik“ ausprobieren und oder sich an der „Wasserbar“ über die Folgen von Flüssigkeitsmangel und Trinkmengen-Empfehlungen für ältere Menschen informieren. Kinder erfahren von „KroKo“ und den Kolleg_innen des Zahnärztlichen Dienstes, wieviel Zucker in den „Snacks für Zwischendurch“ steckt und können ihre mitgebrachten Kuscheltiere in einer „Teddy-Klinik“ versorgen lassen. Erwachsene sind eingeladen, so selbstverständliche Alltagsroutinen wie das Händewaschen mit Hilfe eines „Hygienekoffers“ zu überprüfen und erhalten Beratungen in Suchtfragen oder über unterstützende
Leistungen in der Schwangerschaft und der Zeit nach der Geburt. Die meisten Angebote können ohne Anmeldung und spontan genutzt werden, einige Veranstaltungen sind z. B. angemeldeten Kita-Gruppen vorbehalten.
Auf der Internetseite des Gesundheitsamtes ist eine Karte mit der Lage der Standorte veröffentlicht. Außerdem sind dort alle Aktivitäten der Fachbereiche aufgelistet.
Oliver Schworck, Bezirksstadtrat für Jugend und Gesundheit:
„Das Gesundheitsamt wartet nicht auf die nächste Krise, sondern stellt sich jetzt schon breit auf, um die Gesundheitskompetenz in allen Bevölkerungsgruppen zu stärken. Die Arbeit des öffentlichen Gesundheitsdienstes berührt nahezu alle Lebensphasen von der Geburt bis ins hohe Alter und richtet sich insbesondere an Menschen mit besonderen Bedarfen und Gruppen, die stärker von Benachteiligungen betroffen sind. Wir wollen dazu beitragen, dass alle Menschen ein gesünderes, selbstbestimmtes Leben führen können und sind gern für Sie ansprechbar – das zeigen wir am ‚Tag des Gesundheitsamtes‘ und laden Sie alle herzlich dazu ein.“
Der „Tag des Gesundheitsamtes“ wurde erstmals im Jahr 2019 vom Robert-Koch-Institut ausgerufen, um die kommunalen Gesundheitsbehörden zu würdigen und ihre Aufgaben und Leistungen stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Zuletzt ist ein Teil der Zuständigkeitsbereiche der Gesundheitsämter während der Corona-Pandemie sichtbar geworden. Dass neben dem Infektionsschutz auch der präventive Ansatz, die Förderung der allgemeinen Gesundheitskompetenz und die Versorgung von Bevölkerungsgruppen mit speziellen Bedarfen zu den zentralen Aufgaben gehören, ist weniger bekannt. Das Motto des diesjährigen „Tags des Gesundheitsamtes“ lautet „Soziale Ungleichheit und Gesundheit“. Mit diesem Motto wird in den Vordergrund gerückt, dass in zahlreichen Studien der Einfluss des sozialen Status auf Gesundheit und Lebenserwartung nachgewiesen wurde. Menschen mit niedrigem Sozialstatus sind öfter z. B. von chronischen Krankheiten oder psychosomatischen Beschwerden
betroffen, nutzen seltener Vorsorgeangebote und sind im Krankheitsfall schlechter mit Leistungen des medizinischen Versorgungssystems abgesichert. Der öffentliche Gesundheitsdienst richtet seine Arbeit aus diesem Grund vorrangig auf die verschiedenen vulnerablen Bevölkerungsgruppen aus. Das sind auch Personen, die keinen oder einen erschwerten Zugang zur gesundheitlichen Regelversorgung haben.