Mit dem 1941 errichteten 12.000 Tonnen schweren Betonzylinder wollten die Nationalsozialisten unweit einer geplanten Nord-Süd-Achse die Tragfähigkeit des Bodens testen. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz und ist eines der letzten Relikte der menschenverachtenden nationalsozialistischen Stadtplanung.
Mehrere Kurzführungen mit dem Historiker Stefan Zollhauser zeigen ab 18:00 Uhr das Gelände sowie das Innere des Schwerbelastungskörpers und beleuchten die Geschichte des Bauwerks. Bei einem Geschichtsparcours durch das umliegende Areal erfahren die Gäste außerdem Spannendes über dessen Nutzung durch Pferderennbahn, Sternwarte, Luftschiff-Versuchsgelände, Eisenbahnregimenter und die SA-Feldpolizei, die ein Gebäude als frühes Konzentrationslager nutzte.
Auf dem Gelände des Schwerbelastungskörpers wird außerdem die Historikerin Yvonne Ebeling als Live-Speakerin Fragen der Gäste beantworten. Auch der 15 Meter hohe Aussichtsturm ist geöffnet.
Ebenfalls zu sehen – sowohl im Außen- als auch im Innenbereich – ist die Fotoausstellung „Missing Synagogues“ von Martin Mühlhoff und Christian Vossiek. 46 nüchterne Aufnahmen dokumentieren die Standorte von Synagogen in Berlin, die größtenteils zerstört oder nach Ende des Kriegs abgerissen wurden und an denen heute Hauseingänge, Hinterhöfe und Parkplätze eine überbaute Geschichte und die fehlende Erinnerung zeigen.
An einer mobilen Bar wird es für die Gäste Getränke geben, die auf dem Areal bei besonderer Beleuchtung des Baudenkmals zum Verweilen einladen.
Tickets für die Lange Nacht der Museen sind ab 1. August 2023 online erhältlich. Weitere Infos zur Langen Nacht der Museen und Tickets auf der Internetseite der Langen Nacht der Museen.
Der Schwerbelastungskörper ist ein Baudenkmal, das größtenteils im Originalzustand belassen wurde. Auf Unebenheiten, ungesicherte Vertiefungen und hervorstehende Bauelemente ist beim Betreten des Geländes jederzeit besonders zu achten. Wir empfehlen das Tragen von festem Schuhwerk. Der Aussichtsturm ist über Treppen zu erreichen.