Ingrid Rabe wurde als Ingrid Lugebil 1916 in Berlin geboren. Sie machte eine Ausbildung als Tänzerin und übte diesen Beruf lange Zeit ihres Lebens erfolgreich aus.
Ingrid Rabes Mutter, wurde im Jahr 1943 durch die Nationalsozialisten verhaftet und anschließend in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück eingewiesen. Die Tochter blieb ohne Wissen um das Schicksal und Wohlergehen ihrer Mutter, die bis zur Befreiung im Lager inhaftiert blieb. Erst Ende 1945 wurde sie durch die Truppen der Roten Armee befreit.
Geprägt durch die Zeit des Nationalsozialismus engagierte sich Ingrid Rabe zusammen mit ihrer Mutter in der Lagergemeinschaft Ravensbrück, deren Gründungsmitglied sie war. Sie war ebenfalls Mitglied der in Boston gegründeten Initiative „One by One“, einer Gruppe, in der sich Kinder von Verfolgten des Nationalsozialismus und Kinder von Tätern und Mitläufern begegnen.
In Berlin-Tempelhof hatte Ingrid Rabe den Frauenmärz mitbegründet. Andere Bezirke nahmen sich dies zum Vorbild und organisierten ihren “eigenen” Frauenmärz.
Ihre politische Arbeit verstand Ingrid Rabe Generationen übergreifend. Deshalb bemühte sie sich stets um Austausch und Dialog mit Menschen aller Altersgruppen.
Nie in einer Partei organisiert, betrachtete sich Ingrid Rabe als einen politischen Menschen, der sich gegen Unrecht einsetzt. Vielen jungen Menschen war sie mit ihrer Toleranz, Offenheit und Neugier zum Vorbild geworden.
2005 wurde sie für ihre Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Am 20. Juni 2012 verstarb Ingrid Rabe.