Die Bedeutung von Baumbestattungen, ähnlich den Beisetzungen in Friedwäldern oder Ruheforsten, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Dem Wunsch die Möglichkeit einer Baumbestattung auch innerhalb des Stadtgebietes zu schaffen, hat das Straßen- und Grünflächenamt aufgenommen und umgesetzt.
Seit Anfang des Jahres 2022 können Baum-Aschenbeisetzungen auf dem Heidefriedhof in Mariendorf stattfinden. Die Asche wird im Wurzelbereich eines Baumes ohne Aschekapsel oder Urne eingebracht.
Es besteht die Annahme, dass Verstorbene nach dem Tod – durch die Aufnahme der Asche in den Baum – in den natürlichen Lebenskreislauf eingehen. Als Baumart wurde ein Ginkgo gewählt, der als Symbol für Hoffnung, Freundschaft und Widerstandskraft steht.
Die Planung und Umsetzung der Baum-Aschengemeinschaft erfolgte durch die Gärtner-Auszubildenden des Fachbereichs Grünflächen (Straßen- und Grünflächenamt).
Es existiert ein Ort, an dem die Angehörigen trauern und an die Verstorbenen gedenken können. Die runde Beisetzungsfläche ist durch ebenerdiges Pflaster begrenzt. Es wurden Sitzgelegenheiten in Form einer Rundbank unter dem Baum sowie eine gebogene Einzelbank mit Rückenlehne außerhalb der Beisetzungsfläche installiert. Eine zentrale Gedenkstätte für die Blumenablage ist vor einer Baumwurzel möglich. Die Baumwurzel symbolisiert ihrerseits den natürlichen Kreislauf alles Lebenden. Die Pflege der Grabstätten der Baum-Aschengemeinschaft erfolgt durch den Fachbereich Grünflächen.
Lavendel und einfach blühende Rosen schmücken die Randbeete. In den angrenzenden Wiesenflächen wurden heimische Stauden, Wildblumen und Grassamen ausgesät, die einem besonderen Mahdkonzept unterliegen. Sowohl das Pflanz- als auch Pflegekonzept sind darauf ausgelegt, eine Nahrungsquelle für Insekten und Vögel darzustellen sowie die Biodiversität zu erhalten und zu fördern.