Warum brachte im 18. Jahrhundert eine 100 Jahre alte Palme die Wissenschaft in Aufruhr?
Welches Stück Kolonialgeschichte steht auf vielen deutschen Fensterbänken?
Warum sind Städte artenreich?
„Grüne Spuren” widmet sich diesen wie vielen anderen Fragen und führt die Hörer_innen dabei durch den heute als Heinrich-von-Kleist-Park bekannten Ort in Schöneberg.
Ab 1679 hatte im Heinrich-von-Kleist-Park für mehr als 240 Jahre der erste Botanische Garten Berlins seine Heimat. Hier wurden Pflanzen kultiviert, deren Samen zum Anbau in die damaligen deutschen Kolonien ausgeführt wurden. Heute ist von dieser besonderen Anlage und ihrer Geschichte kaum noch etwas erfahrbar. Bis auf das „Haus am Kleistpark”, das 1880 als Königlich Botanisches Museum eingeweiht wurde (in dem das Herbarium des Adelbert von Chamisso untergebracht war), sind alle Gebäude des Botanischen Gartens verschwunden.
Der Audiowalk verläuft in elf Hörstationen entlang der ehemaligen Standorte der einst beeindruckenden Gewächshäuser und orientiert sich am Parkplan von 1886. Die Hörspielszenen widmen sich der Leidenschaft für die Botanik und ihren ökonomischen, politischen und historischen Verwicklungen. Expert_innen, wie Dr. Katja Kaiser (Historikerin zu Kolonialbotanik) und Dr. Nils Köster (Kustos der Lebendsammlung des Botanischen Gartens Dahlem) teilen Anekdoten wie Wissen und treten in imaginierte Dialoge mit Stimmen aus der Vergangenheit, so z.B. Rosa Luxemburg, Jean-Jacques Rousseau oder Franklin D. Roosevelt.
Der Audiowalk ist seit dem 30. April 2022 kostenfrei und jederzeit über die App „Guidemate” auf dem Smartphone abrufbar sein. Ein Geländeplan, der via App auf dem Display des Smartphones erscheint, zeigt die Stationen. Mithilfe von GPS-Daten werden die Positionen der Hörer_innen geortet und die Audiotracks an den jeweiligen Stationen automatisch gestartet. Der Audiowalk wurde für das Hören mit Kopfhörern konzipiert.
Ein Projekt des Fachbereichs Kunst, Kultur, Museen Tempelhof-Schöneberg im Rahmen von „DRAUSSENSTADTt“ – ein Programm der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.