Die Freiheitsglocke läutet für Frieden in Europa

Sechs Personen stehen nebeneinander und halten zusammen die ukrainische Flagge. Ein Stück hinter ihnen steht eine weitere Person mit einem Mikrofon.

Von links nach rechts: Bezirksstadträtin Saskia Ellenbeck, BVV-Vorsteher Stefan Böltes, Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann, Bezirksstadtrat Oliver Schworck, Bezirksstadträtin Angelika Schöttler, Bezirksstadtrat Tobias Dollase und Bezirksstadtrat Matthias Steuckardt

Pressemitteilung Nr. 054 vom 25.02.2022

Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg bekundet Solidarität mit der Ukraine

Mit einer Schweigeminute haben heute um 11:00 Uhr die Mitglieder und Mitarbeitenden des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg vor dem Rathaus Schöneberg ihre Solidarität mit der Ukraine bekundet. Der Überfall auf die Ukraine ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts und ein Angriff auf die Demokratie und die Freiheit in Europa.

Viele Menschen stehen versammelt draußen auf einem Platz und schauen alle zusammen in eine Richtung.

Solidaritätsbeurkundung vor dem Rathaus Schöneberg

Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann:

bq. Mit großem Entsetzen haben wir von dem russischen Überfall auf die Ukraine erfahren. Zwei Stunden und zwanzig Minuten dauert ein Flug von Kiew nach Berlin. Dieser Krieg ist so dicht bei uns und geht uns alle an! Deutschland stellt sich solidarisch an die Seite der ukrainischen Bevölkerung und fordert Russland auf, die Militäraktionen sofort einzustellen. Mit dem Läuten der Freiheitsglocke erinnern wir daran, wie wichtig Demokratie und Freiheit sind. Unsere Gedanken sind bei den durch die Kriegshandlungen bedrohten Menschen in der Ukraine.

Im Anschluss an die Solidaritätskundgebung wurden die ukrainische Fahne sowie die Fahne von “Mayors for Peace” vor dem Rathaus gehisst.

Vor einem großen Gebäude mit Uhrenturm ist an einem Fahnenmast eine gelb-blaue Fahne, die ukrainische Flagge, gehisst.

Die gehisste ukrainische Flagge vor dem Rathaus Schöneberg

Freiheitsglocke:

Die Freiheitsglocke läutete am 24. Oktober 1950 – dem Tag der Vereinten Nationen – zum ersten Mal im Rathaus Schöneberg. Sie ist ein Geschenk von 16 Millionen Amerikaner_innen, die im Zuge des „Kreuzzuges für die Freiheit“ für den Guss der Glocke gespendet und den Freiheitschwur unterzeichnet haben: „Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde des einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde. Ich schwöre der Aggression und der Tyrannei Widerstand zu leisten, wo immer sie auf Erden auftreten werden. (…)“

Rede von Bezirksbürgermeister von Jörn Oltmann vor dem Rathaus Schöneberg

Liebe Kolleg_innen,
sehr geehrte Damen und Herren,

ich danke Ihnen, dass Sie meinem Aufruf gefolgt sind, mit einem Moment der Stille tiefste Solidarität und Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen.
Ich bin im Weiteren dankbar, dass alle Bezirksamtsmitglieder und der BVV-Vorsteher gestern sofort erklärt haben, dass Sie mit uns gemeinsam dieses Zeichen der Solidarität setzen und senden wollen.
Ich danke Ihnen allen, dass Sie hier sind.

Meine Damen und Herren, der gestrige Tag ist eine Zäsur. Gestern hat Russland begonnen die Ukraine von vier Seiten gleichzeitig anzugreifen. Die Bundesregierung hat diesen Krieg von Wladimir Putin zu Recht scharf verurteilt.
Diese Angriffe sind durch nichts zurechtfertigen, sie sind inakzeptabel und stellen ein Verbrechen gegen das Völkerrecht dar.
Krieg ist immer ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Zwei Stunden und zwanzig Minuten dauert ein Flug von Kiew nach Berlin.
Dieser Krieg ist so nahe. Dieser Krieg ist so dicht bei uns und – es geht uns alle an!
Wir stehen hier, weil wir die Verzweiflung und die Angst der Menschen in der Ukraine nachempfinden können.
Wir denken an das Leid, dass der Krieg mit sich bringt.
Wir denken an die Menschen, die um ihr Leben fürchten und an die vielen Menschen, die sich aufmachen und ihr Land verlassen müssen.
Das ist mein Appell an uns alle.
Lassen Sie uns alle Schutz suchenden Menschen, die zu uns kommen, lassen Sie uns alle Zuflucht suchenden Menschen willkommen sein. Denn zwei Stunden zwanzig bedeuten eben auch, dass es uns selbst hätte treffen können.

Wir sind hier, weil wir solidarisch zu den Menschen in der Ukraine stehen.
Wir sind hier, weil wir den mutigen Menschen in Russland unseren Respekt zollen, die gegen diesen Krieg auf die Straße gehen.
Wir sind hier, weil auch wir den russischen Präsidenten auffordern sofort alle Kriegshandlungen einzustellen.
Wir stehen hier, weil solche Versammlungen als Zeichen der Verbundenheit mit der Ukraine wichtig sind.
Wir sind hier, weil dieser Krieg auch unsere Grundfesten, unsere Grundwerte von Frieden und Freiheit bedroht.
Deshalb werden wir gleich die Freiheitsglocke hören und in der Stille an die Menschen in der Ukraine denken.

Es ist wichtig, dass solche Versammlungen wie jetzt nicht aufhören und der Ukraine zeigen: Ihr seid nicht allein!

Das ist meine Bitte. Lassen Sie keine Gelegenheit aus, ihre Solidarität auszudrücken.

Ich danke Ihnen nochmals, dass Sie gekommen sind.