Gezielte Versorgung der vulnerablen Gruppen
Pressemitteilung Nr. 425 vom 15.12.2021
Gesundheitsamt Tempelhof-Schöneberg mit eigenem Impfteam im Einsatz
Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck hat sich am Mittwoch, den 15. Dezember 2021 mit dem Mobilen Impfteam des Gesundheitsamtes Tempelhof-Schöneberg über die bisherigen Erfahrungen mit der bezirklichen Corona-Impfstrategie und die Planungen für die kommenden Monate verständigt. Tempelhof-Schöneberg hat als einziger Berliner Bezirk eine Infrastruktur aufgebaut, die mit eigenem Personal regelmäßig und gezielt die vulnerablen Zielgruppen mit Erst- und Zweitimpfungen versorgt. Das Impfteam ist in enger Absprache mit den jeweiligen Trägern zweimal pro Woche im Bezirk in den Einrichtungen des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) und Einrichtungen nach dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG Berlin) tätig. Darüber hinaus werden zunehmend auch Anfragen von ambulanten Pflegediensten umgesetzt, deren Patient_innen keine andere Möglichkeit haben, eine dritte Impfung zu erhalten.
Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck:
bq. Ich bin überzeugt von unserer Strategie, mit dem Mobilen Impfteam auf eine Zielgruppe zuzugehen, die aus verschiedenen Gründen nicht selbst in der Lage ist, eines der zahlreichen Angebote in einem der Berliner Impfzentren oder beim Hausarzt wahrzunehmen. Geflüchtete, Wohnungslose mit und ohne gültige Papiere und pflegebedürftige Menschen sind in unserem Bezirk deshalb nicht unterversorgt. Der öffentliche Gesundheitsdienst impft hier also sozialkompensatorisch und subsidiär. Ich bin sehr froh, dass wir diesem gesetzlichen Auftrag mit eigenen Ressourcen nachkommen können, ohne dass wir Personal aus anderen Verwaltungsteilen oder die Amtshilfe der Bundeswehr in Anspruch nehmen müssen.
Bereits im Juni hatte der Krisenstab im Gesundheitsamt mit der konzeptionellen Vorbereitung begonnen. Seit dem 4. August 2021 sind 4 Ärzt_innen gemeinsam mit 6 Medizinischen Fachangestellten im Einsatz. Während in den ersten Monaten der Beratungsbedarf vor allem in den Unterkünften für Geflüchtete noch sehr hoch war und das Impfteam an einem Tag Aufklärungsarbeit geleistet und erst am Folgetag die Impfungen durchgeführt hat, ist die Akzeptanz inzwischen deutlich gestiegen. Grund dafür ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den jeweiligen Leitungen, die Vorbereitung der Einsätze und die Sprachkompetenz des Impfteams. So können beispielsweise Personen aus dem arabischen, russischen oder vietnamesischen Raum in ihrer Muttersprache beraten und informiert werden. Die regelmäßige Präsenz des Impfteams in den LAF-Einrichtungen bringt es auch mit sich, dass Familien, deren Impfstatus nicht geklärt oder deren Impfschutz nicht vollständig ist, gleichzeitig z.B. gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft werden können. Damit wird sichergestellt, dass der Integration der Kinder nichts entgegensteht und sie zügig eine Kindertagesstätte bzw. die Schule besuchen können.
Für den bevorstehenden Winter plant das Mobile Impfteam nun, die Zahl der Einrichtungen, die regelmäßig versorgt werden, noch zu erhöhen – insbesondere im Hinblick auf Einrichtungen im Pflegebereich und kleinere Einrichtungen der sozialen Wohnhilfe.
Bezirksstadtrat Oliver Schworck bittet daher alle anderen Personen in Tempelhof-Schöneberg, die sich zu einer Erst- bzw. Zweitimpfung entschließen oder eine Boosterimpfung in Anspruch nehmen wollen, die vorhandenen Kapazitäten der Impfstelle in der Tiefgarage von IKEA Tempelhof oder einem anderen Berliner Impfzentrum zu nutzen. Informationen über Standorte und Terminbuchungen sind auf dem Service-Portal Berlin abrufbar.
Was bedeutet der Unterstrich?
Warum taucht auf den Internetseiten so häufig ein Unterstrich auf (zum Beispiel “Bürger_innen”)?