Neuer Gedenkstein für Klaus-Jürgen Rattay verlegt

Eine Frau legt Blumen auf einen Gedenkstein nieder

Pressemitteilung Nr. 330 vom 22.09.2021

Heute wurde an der Potsdamer Straße 127 in Schöneberg der neue Gedenkstein für
Klaus-Jürgen Rattay eingeweiht. Der Stein erinnert an Klaus-Jürgen Rattay, der heute vor
40 Jahren bei einer Hausbesetzer-Demonstration ums Leben kam.
Er wurde damals mit anderen Demonstrant_innen bei einem Polizeieinsatz an der Kreuzung Bülowstraße Ecke Potsdamer Straße auf die Straße gedrängt und dabei von einem Bus erfasst, 30 Meter mitgeschleift und tödlich verletzt. Es gab keine ausreichenden Absperrungen des Verkehrs.
An der Stelle, wo der Bus zum Stehen kam, war bis Herbst 2017 eine Gedenktafel, die an Klaus-Jürgen Rattay erinnerte. Sie wurde bei Kabelarbeiten entfernt und weil der Beton zerbrochen war nicht wiedereingesetzt. Bereits im Dezember 2017 hat die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg beschlossen, die Gedenktafel für Klaus-Jürgen Rattay zu ersetzen.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler:

bq. Dem Bezirk ist es wichtig, einen öffentlichen Gedenkort für Klaus-Jürgen Rattay zu erhalten und an die Ereignisse vor 40 Jahren zu erinnern.
Die Hausbesetzerbewegung ist ein Teil der Schöneberger Geschichte. Ohne sie wären viele Häuser im alten West-Berlin Spekulationen zum Opfer gefallen und abgerissen worden. Mit der Legung des neuen Gedenksteins erinnern wir an den Tod von Klaus-Jürgen Rattay und halten Geschichte wach.

Der neue Gedenkstein ist aus Eisenguss und wurde von den Künstler_innen Susanne Roewer und Gerhard Haug gefertigt. Er trägt die Inschrift Klaus-Jürgen Rattay 22.9.81 und ähnelt dem früheren Gedenkstein, ist aber aus stabilerem Material.

Bei der heutigen Gedenksteinlegung hat der Vorsitzende des Kulturausschusses Bertram von Boxberg über seine persönliche Erinnerung berichtet.
Zudem hat der Zeitzeuge Herr Rabe-Rademacher sehr eindrucksvoll an die damaligen Ereignisse und den Tag, an dem Klaus-Jürgen Rattay starb, erinnert.