Im Stadtbild Berlins finden sich heute zahlreiche Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Mahnmale, die an die nationalsozialistischen Verbrechen erinnern. Der Einrichtung vieler dieser Orte – gerade, wenn es sich um sogenannte Täterorte handelt – ging jedoch eine lange Geschichte des Ausblendens und Verschweigens sowie politischer Auseinandersetzungen voraus.
Die Ausstellung “Ausgeblendet” erzählt von diesem schwierigen Prozess der Sichtbarmachung in Ost-Berlin vor und nach der deutschen Wiedervereinigung. Zugleich bietet sie einen Einblick in die Forschung über verschwundene und wiederentdeckte Orte des frühen SA-Terrors und der NS-Schaltzentralen der Macht in Ost-Berlin. Museumsleiterin Dr. Irene von Götz hat für die Ausstellung ein Kapitel kuratiert. Passend zur Geschichte des Gedenkortes SA-Gefängnis Papestraße widmet sich ihre Tafel den lange Zeit in Vergessenheit geratenen frühen Konzentrationslagern im Ostteil der Stadt.
Die Ausstellung ist der zweite Teil einer Wanderausstellung des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. 2019 war im Gedenkort SA-Gefängnis Papestraße bereits der erste Ausstellungsteil zum Umgang mit NS-Täterorten in West-Berlin zu sehen.