Tempelhof-Schöneberg verurteilt Hass und Gewalt gegen queere Menschen

Pressemitteilung Nr. 142 vom 17.05.2021

Der 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homo- und Bisexuellen-, Inter- und Trans*-Feindlichkeit (IDAHOBIT).

Am 17. Mai 1990 strich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus dem Katalog der Krankheiten. Aus diesem Anlass wird jährlich am 17. Mai gegen Hass und Gewalt gegenüber homosexuellen, bisexuellen, inter- und trans*-geschlechtlichen Menschen demonstriert.
Auch heute, über 30 Jahre später, sind Übergriffe auf homo- und bisexuelle und auf inter- oder trans*-geschlechtliche Menschen leider allgegenwärtig. In der vergangenen Woche hat Maneo, das schwule Anti-Gewalt-Projekt in Berlin, seine Zahlen für das Jahr 2020 veröffentlicht. Der Bericht weist leicht rückläufige Zahlen aus, was aber den pandemiebedingten Einschränkungen geschuldet ist. Deutlich zugenommen haben dagegen Beleidigungsdelikte, insbesondere auch in den digitalen Medien.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler:

bq. Die leicht rückläufige Zahl an Straftaten gegen LSBTIQ* ist zunächst erfreulich, aber leider keine Entwarnung. Wir wissen, dass der Rückgang schwerer Straftaten gegen LSBTIQ* lediglich Folge der pandemiebedingten Einschränkungen sind. Darüber hinaus ist auch das Dunkelfeld – also die Fälle, die erst gar nicht zur Anzeige gebracht werden – nach wie vor sehr groß. Einer der Schwerpunkte ist leider auch immer wieder unser Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Mir persönlich ist es daher ein wichtiges Anliegen, alle Menschen aufzufordern, bei Hass und Gewalt gegen die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität von Menschen nicht die Augen zu verschließen, sondern entschieden dafür einzutreten, dass unsere Nachbarschaften sich frei von Hass und Gewalt für alle entfalten können.

LSBTIQ* steht für Lesbisch, Schwul, Bi, Trans, Inter, Queer.
Das * steht für eine Vielzahl weiterer sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten.