Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige am 21.07.2020

Pressemitteilung Nr. 220 vom 17.07.2020

Tempelhof-Schöneberg nimmt Anteil

Eine traurige Zahl: Nach Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. sind 215 Menschen in 2019 alleine in Berlin an den Folgen ihres Drogenkonsums gestorben. Bundesweit waren insgesamt 1.398 Drogentote zu beklagen.

Der bundesweite Gedenktag für verstorbene drogenabhängige Menschen erinnert an die aufgrund ihrer Drogenabhängigkeit verstorbenen Menschen und bietet vielen Akteur_innen und Organisationen ein Forum, um auf die spezielle Lebenssituation und die Lebensumstände von drogenabhängigen Menschen aufmerksam zu machen. In diesem Jahr steht das Thema „Covid 19 und Versorgungssicherheit“ im Fokus des Gedenktags.

Anlässlich dieses Gedenktages wird es auch in Tempelhof-Schöneberg eine Aktion geben.

Aktion an der Apostel-Paulus-Kirche,
Akazienstraße 18, 10823 Berlin

am Montag, 20.07. und Dienstag, 21.07.2020

Aktionsseite des JES Bundesverband e.V.

Die Mitarbeiter_innen des Dogenkonsummobils von Fixpunkt e.V. werden am Standort vor der Apostel-Paulus-Kirche ein Stoffbanner auslegen, auf dem Besucher_innen des Mobils ihrer verstorbenen Bekannten gedenken können. Darüber hinaus können Nutzer_innen des Konsummobils, Angehörige, Freunde, Fachkräfte und Tempelhof-Schöneberger Bürger_innen am 20. und 21.07.2020 vor der Apostel-Paulus-Kirche ihre Nachrichten, Gedanken und Wünsche für die Verstorbenen niederschreiben und am dafür vorbereiteten Bauzaun aufhängen.

Der bundesweite Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige wird seit 1998 begangen und geht auf eine Initiative von Angehörigen in Gladbeck zurück.

Gesundheitsstadtrat Oliver Schworck:

bq. Nach wie vor erfahren drogenabhängige Menschen in unserer Gesellschaft Ausgrenzung und häufig sogar Verachtung. Viele Menschen tun sich schwer damit, Drogenabhängigkeit als Krankheit wahrzunehmen. Hier braucht es noch viel Aufklärungsarbeit, denn suchtkranke Menschen sind auf die Unterstützung der Gesellschaft angewiesen. In Corona-Zeiten ist das besonders sichtbar geworden. Es ist mir ein großes Anliegen, die Gesellschaft und auch die Politik für diese Schicksale zu interessieren und Angebote wie z.B. das Konsummobil oder Kontakt- und Aufenthaltsmöglichkeiten zu etablieren, um drogenabhängigen Menschen ein würdiges (Über)Leben zu sichern.