Solidarität mit den Beschäftigten von Galeria-Karstadt

Mehrere Menschen laufen mit Transparenten auf einer Straße lang.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler auf der Kundgebung gegen die Schließung der Galeria-Karstadt-Filiale am Tempelhofer Damm

Pressemitteilung Nr. 208 vom 03.07.2020

Am heutigen Freitag um 12.00 Uhr war es soweit. Schon der spontane Auftakt mit den Trommler_innen der Ufa Fabrik zeigte, wie groß die Solidarität der Nachbarschaft mit der geliebten Galeria-Karstadt Filiale am Tempelhofer Damm ist. Alle sind dem Aufruf der Belegschaft gefolgt. Ob Anwohner_innen, Nachbar_innen oder parteiübergreifend Politiker_innen der Bezirks- oder Landesebene, sie waren gemeinsam dabei, um sich für den Erhalt der Filiale am Tempelhofer Damm zu engagieren. Die Kaiserin-Augusta-Straße musste aufgrund des Andrangs der vielen Menschen gesperrt werden.

Die Betriebsratsvorsitzende Anne Katrin Fricke machte den emotionalen Auftakt. Sie arbeitet seit dreißig Jahren in dieser Filiale. Für sie ist es ihr gesamtes bisheriges Arbeitsleben, dass sie hier verbracht hat – so wie für viele andere am Standort auch.
Die Stimmung war kämpferisch, der Standort am Tempelhofer Damm hat bis zur Corona Krise schwarze Zahlen geschrieben. In den vergangenen Jahren war es mehr und mehr gelungen, auch junge Kolleg_innen für das Haus zu gewinnen. Am 9000 Quadratmeter umfassenden Standort wären mit allen Untermieter_innen des Hauses rund 140 Menschen von der Schließung betroffen.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler betonte deshalb in ihrer Rede, dass sowohl auf Bezirks- als auch auf Landesebene alles für den Erhalt der von der Schließung betroffenen Filialen Galeria-Karstadt-Kaufhof getan wird. Es geht um die vielen Beschäftigten und darum, das Veröden der Einkaufsstraßen zu verhindern.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler:

bq. Erste Gespräche mit den Eigentümer_innen der Karstadt Immobilien sind auf Landesebene erfolgt. Auch ich habe Kontakt zu der Eigentümerin unserer Filiale aufgenommen. Ich werte es als positives Signal, dass umgehende Gesprächsbereitschaft signalisiert wurde. Mit der Essener Zentrale gibt es ebenfalls einen Austausch auf Landesebene. Wie wir gerade erfahren haben, sind erste Filialen wieder von der Streichliste genommen worden, dazu gehört Potsdam. Für mich sind das Indizien dafür, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde.

Auch der Bezirksstadtrat und Stellvertretende Bezirksbürgermeister Jörn Oltmann machte in seiner Rede deutlich, wie wichtig diese Filiale für den Tempelhofer Damm ist.
Noch vor zwei Jahren hat der Tempelhofer Standort den mit 5000 Euro dotierten Preis für die erfolgreichste Filiale in ihrem Segment verliehen bekommen. Sie verfügt über die größte Kundenbindung Deutschlands, da sie mit über 55 Prozent den höchsten Kundenkartenanteil hält. Die Filialleiter_innen am Tempelhofer Damm haben sich immer ganz besonders im Umfeld engagiert, ob es die Unterstützung vom Hospiz oder die Mitgliedschaft in der Unternehmerinitiative Tempelhofer Damm e.V. war. Der Wegfall dieser Filiale wäre eine Tragödie für den umliegenden Einzelhandel, da dieser Einzelhandelsanker der Frequenzbringer für die gesamte Geschäftsstraße ist. Das gilt es unbedingt zu verhindern.