Städtepartnerschaften während der Corona-Pandemie

Pressemitteilung Nr. 148 vom 14.05.2020

Eine Europa-Schuldkröte aus Stoff liegt auf den verschiedenen Briefen der Städtepartner von Tempelhof-Schöneberg.

Die Corona-Krise verändert nachhaltig unser aller Leben. Die gesamte Bevölkerung leidet unter den Auswirkungen. Es kommt zu Verunsicherung und Zukunftsängsten, nicht nur aufgrund der Krankheit, sondern auch in Bezug auf die wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Pandemie, wie fehlende Kinderbetreuung, wenig Kontakt zu pflegebedürftigen Angehörigen, Kurzarbeit oder Arbeitsplatzverlust. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, dass wir zusammenhalten und einander unterstützen. Das betrifft nicht nur die Menschen hier in Tempelhof-Schöneberg, sondern auch in den vielen Partnerstädten.

Unsere Partnerstädte sind Amstelveen, London Borough of Barnet, Charenton-le-Pont, Koszalin, Levallois-Perret, Mezitli-Mersin und Nahariya sowie Ahlen, Bad Kreuznach, Paderborn, Penzberg, Teltow-Fläming, Werra-Meißner-Kreis und Wuppertal. Weiterhin koordiniert Tempelhof-Schöneberg das überbezirkliche LoGo Europe – Projekt zum Europäischen Wissenstransfer und unterhält gute Kontakte zu den Projektpartnerstädten Amsterdam, Belfast, Bozen, Dublin, Glasgow, Graz, Istanbul (Beyoglu), Malmö, Palermo, Stockholm, Utrecht, Wien und vielen anderen.

Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler hat ihren Kolleg_innen in den 14 Partnerstädten und in den Projektpartnerstädten Ende April einen Brief geschrieben, um auch in schwierigen Zeiten Verbundenheit auszudrücken.

Darin heißt es:

bq. Deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass wir – gerade auf lokaler Ebene – und trotz aller Unterschiede darin, wie wir betroffen sind und wie wir mit der Pandemie umgehen – in Kontakt bleiben, voneinander lernen und zusammen daran arbeiten, diese schwierige Zeit zu überwinden. Freundschaftliche Aktivitäten, die für Städtepartnerschaften selbstverständlich sind, wie Austausche, Begegnungen oder Wettbewerbe, sind im Moment leider unmöglich geworden. Umso mehr freue ich mich darauf, dass wir – nachdem das Virus durch einen Impfstoff weitestgehend erfolgreich bekämpft sein wird – wieder in enge Zusammenarbeit und Austausch treten können.

Viele Kolleg_innen haben bereits geantwortet und die Initiative der Bezirksbürgermeisterin begrüßt. Stellvertretend für die vielen positiven Reaktionen folgt ein Zitat aus dem Schreiben von Tjapko Poppens, dem Bürgermeister aus dem niederländischen Amstelveen:

bq. Sehr gerne nehme ich Ihren Vorschlag an, während dieser Zeit in Kontakt zu bleiben und unseren Wissensaustausch fortzusetzen. Obwohl persönliche Treffen gerade nicht möglich sind, können wir andere Wege für Online-Treffen nutzen. Auf diese Weise werden wir herausfinden, wie wir einander unterstützen können, um mit den Herausforderungen dieser neuen Realität umzugehen.

Aktuell denken wir gemeinsam darüber nach, wie neue Formen des Austausches, der Präsentation und des Diskurses entwickelt werden können.

Das für Ende Mai am Rathaus Schöneberg geplante Nachbarschaftsfest, auf dem in einem “Dorf der Partnerstädte” den Bürger_innen die lokalen und nationalen Besonderheiten der Partner präsentiert werden sollten, kann in diesem Jahr leider nicht stattfinden. Noch hoffen wir, dass das REC Kinder- und Jungendfilmfestival – mit Beteiligung der Partnerstädte – vom 16. bis 20. September 2020 in der ufaFabrik möglich sein wird. Andernfalls wird dieses Festival virtuell durchgeführt.

Im Herbst sollten auch 50 Beschäftigte aus allen Bezirken vierwöchige Hospitationen in den Verwaltungen von Partner- und Projektpartnerstädten absolvieren. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen ist jedoch davon auszugehen, dass in diesem Jahr weniger Beschäftige als in den Vorjahren an den Hospitationen des europäischen Wissenstransfers teilnehmen werden. Auch in diesem Bereich, wird nun auf Anregung des Kollegen aus der Wiener Stadtverwaltung darüber nachgedacht, ob der Wissenstransfer nicht auch zusätzlich virtuell über eine Art digitale Plattform durchgeführt werden könnte.

Tempelhof-Schöneberg wird die städtepartnerschaftliche Arbeit weiter aktiv gestalten und den interkulturellen Austausch mit allen Partnern stärken. Mehr denn je brauchen wir jetzt den europäischen Zusammenhalt. Einen Weg aus dieser Krise können wir nur gemeinsam finden.