Schulstadtrat Oliver Schworck hat am 1. Dezember 2020 gemeinsam mit Schulleiter Uwe Runkel die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe an der Friedenauer Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2021/2022 verkündet. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hatte in seiner Sitzung am 24. November die Einrichtung der Sekundarstufe II beschlossen und war damit einem Beschluss der BVV (Drucksache Nr.: 0280/XX) nachgekommen.
Das Land Berlin unterstützt die Gemeinschaftsschule als schulstufenübergreifende Schulart, die Grund- und Sekundarstufe I und II umfasst und hat dies im Jahr 2019 auch im Schulgesetz verankert. Die Friedenauer Gemeinschaftsschule ist die einzige Gemeinschaftsschule im Bezirk Tempelhof-Schöneberg und wird nun als erste schulstufenübergreifende Schule von Jahrgang 1 bis 13 ausgebaut.
Vorausgegangen war die Verabschiedung eines Schulprogramms im Jahr 2014, das explizit den Aufbau einer eigenen gymnasialen Oberstufe als Entwicklungsschwerpunkt vorsah. Nach einem erneuten Schulkonferenzbeschluss der Friedenauer Gemeinschaftsschule vom
30. März 2017 und den nötigen Abstimmungen mit der Regionalen Schulaufsicht und der Senatsbildungsverwaltung hat die Schule darüber hinaus den Schulversuch “Reformierte Oberstufe” in Zusammenarbeit mit der Montessori-Stiftung beantragt.
Der Bezirk bietet mit der Sophie-Scholl-Schule, der Carl-Zeiss-Schule und der Gustav-Heinemann-Schule Plätze für ein Abitur nach 13 Jahren (G9) an. Alle drei Schulen sind sehr deutlich übernachgefragt. Diese Nachfrage ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen und zeigt, dass der Elternwille wächst, Kindern ein Jahr mehr Zeit für das Erreichen der Allgemeinen Hochschulreife zu geben.
Die Friedenauer Gemeinschaftsschule soll zukünftig in Jahrgang 1 bis 10 4-zügig und in Jahrgang 11 bis 13 2-zügig sein. Die räumlichen Kapazitäten an der Friedenauer Gemeinschaftsschule sind gegeben, die bauliche Erweiterung ist beschlossen. Der Start für Jahrgang 11 im Schuljahr 2021/22 und die Fortsetzung mit Jahrgang 12 im Schuljahr 2022/23 kann am Standort Otzenstraße abgesichert werden. Ziel ist die Einrichtung eines Campus Jahrgang 1 bis 13 für die Friedenauer Gemeinschaftsschule an den Standorten zwischen Rubensstraße und Grazer Platz.
Schulstadtrat Oliver Schworck:
bq. Ich bin fest davon überzeugt, dass dem pädagogischen Bedarf zur Einrichtung der gymnasialen Oberstufe entsprochen werden muss, um den Schüler_innen und den Eltern eine Perspektive und der Schule Planungssicherheit zu geben. Die Friedenauer Gemeinschaftsschule setzt ihr Motto “Schule für Alle” seit vielen Jahren vorbildlich um und ermöglicht es ihren Schülerinnen und Schülern, die eigenen Stärken zu erkennen und besondere Talente oder Leidenschaften auszuprobieren. Ich freue mich deshalb sehr, dass die konsequent positive Entwicklung der Friedenauer Gemeinschaftsschule mit ihrer ausgezeichneten Umsetzung der Inklusion in Zukunft mit einem Unterricht in der Oberstufe fortgeführt werden kann.
Schulleiter Uwe Runkel:
bq. Die Friedenauer Gemeinschaftsschule ist ein Erfolgsmodell für den Bezirk. Sie kann auf eine jahrzehntelange Erfahrung hinsichtlich der Integration von Kindern mit und ohne Behinderungen zurückblicken und lebt jeden Tag den Grundsatz, die Heterogenität aller Kinder wertzuschätzen, Schwierigkeiten zu akzeptieren und Begabungen zu fördern. 2019 erhielt die Schule den Jacob-Muth-Preis für die vorbildliche Umsetzung der Inklusion. Dieser Preis ist inzwischen mit dem deutschen Schulpreis gleichwertig.
Mit dem Jahrgangsübergreifenden Lernen JÜL 1-3, JÜL 4-6 sowie JÜL 7-9 haben wir den Grundstein für den Übergang in Jahrgang 10 gelegt. Die Kapazitäten für eine eigene Oberstufe sind vorhanden. Wir wollen die Sekundarstufe II seit vielen Jahren und ich freue mich sehr, dass unsere Schülerinnen und Schüler ihre Schullaufbahn ab dem kommenden Schuljahr an der Gemeinschaftsschule fortsetzen können.