Vor 50 Jahren, in den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969, stürmten Polizeikräfte die Bar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street und gingen brutal gegen Beschäftigte und Besucher_innen des Lokals vor. Das Ergebnis dieses Einsatzes waren tagelange Unruhen von schwulen, lesbischen und transgeschlechtlichen Menschen, aber auch Anwohnenden und Sympathisant_innen, gegen staatliche Willkür und Polizeischikane. Diese Ereignisse im Juni/Juli 1969 hatten eine verbindende Funktion, die die queere Community noch mehr zusammenschweißte. In der Folge gründeten sich zahlreiche Organisationen, die sich gezielt für die Rechte von lesbischen, schwulen und transgeschlechtlichen Menschen einsetzten.
Heutzutage finden (fast) überall auf der Welt jährliche Pride-Wochen und Pride-Märsche statt, die an die Ereignisse vor 50 Jahren anknüpfen. In Deutschland sind diese unter dem geläufigeren Namen “Christopher Street Day” bekannt, die mittlerweile in vielen, auch kleineren Städten stattfinden. Regelmäßig wird dabei auch daran erinnert, dass es noch immer zahlreiche Länder gibt, in denen Homosexualität verboten ist und (teilweise) sogar mit dem Tod bestraft wird.
Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler:
bq. Von den Zuständen vor 50 Jahren sind wir heute in Deutschland zum Glück weit entfernt und Polizei und Staatsanwaltschaft sind mittlerweile wichtige Partner_innen der Regenbogencommunity. Dennoch ist es auch weiterhin wichtig, für gleiche Rechte für queere Menschen einzutreten. Auch nach der ‘Ehe für alle’, den Entschädigungszahlungen für zu Unrecht Verurteilte nach § 175 Strafgesetzbuch und der Einführung eines dritten Geschlechtseintrags gibt es noch viel zu tun. Als ´Erinnerungsposten`seien hier beispielsweise die Reform des Abstammungsrechts, ein menschenwürdiges Gesetz zur geschlechtlichen Selbstbestimmung sowie die Ergänzung des Artikels 3 Grundgesetz um die geschlechtliche und sexuelle Identität genannt.