Die Gartenstadt Frohnau

Die Geburtsstunde der Gartenstadt Frohnau schlug am 10. Dezember 1907, als Graf Henckell Fürst von Donnersmarck den Kaufvertrag des Waldgeländes unterschrieb. Der Fürst ließ eine Landhaussiedlung nach einem einheitlichen Plan anlegen, wie er sie in England kennengelernt hatte.

Gartenstadt Frohnau

Die “Berliner Terrain-Centrale”, als neuer Besitzer, schrieb einen Wettbewerb für die Bebauung aus, die von den Architekten Joseph Brix und Felix Genzmer gewonnen wurde. Die Hauptlinien des Straßennetzes führen alle zum Ortszentrum, dem Bahnhof. Da es für alle Siedler bindende Baubestimmungen gab, fügten sich die Villen und Landhäuser harmonisch ins Gesamtbild ein. Bei der Einweihungsfeier im Jahre 1910 konnte die Anlage erstmals besucht und bewundert werden. Nachdem die Arbeiten am Bahnhof abgeschlossen waren, bestand eine direkte Verkehrsanbindung an Berlin. Ein “Gymnasium für die höheren Töchter”, Casino, Poloplatz und Steuerfreiheit waren weitere wichtige Argumente, um betuchte Berliner in die Vorstadt zu locken. Die Straßen wurden mit erlesenem Baumbestand geschmückt, wie er in dieser Vielseitigkeit kaum sonstwo zu finden ist. Von A wie Ahorn bis Z wie (Japanische-) Zierkirsche findet man fast alle in Mitteleuropa vorkommenden Bäume.

Die ruhige, eher ländliche Umgebung zog schon immer Künstler und Intellektuelle nach Frohnau. “Die halbe Oper wohnt in Frohnau” hieß es einst und tatsächlich hatten hier Sänger von Weltruf eine zweite Heimat gefunden.