Liebe Leserinnen und liebe Leser,
neue Wege zu gehen in der Gleichstellung von Frauen und Männern ist uns wichtig in Reinickendorf! Dazu gehört es auch, die Gleichstellungspolitik weiterzudenken und dem Wunsch nach mehr Gleichstellungspolitik auch für Männer Rechnung zu tragen. Auch wenn die meisten gleichstellungspolitischen Defizite immer noch bei den Frauen liegen, so kann es nur gut sein, die Männer mit einzubeziehen und davon zu überzeugen, welchen eigenen Gewinn sie haben, wenn sie sich auf den Weg zu mehr Gleichstellung machen. Deshalb werden wir in Reinickendorf im Oktober dieses Jahres die „Väterwochen“ anbieten.
Wenn Väter Kinderwagen schieben, wenn sie weinende Kinder trösten oder ihren Nachwuchs wickeln ist dies nichts Ungewöhnliches mehr. Immer mehr Männer wollen sich daran beteiligen, dass Beruf und Familie miteinander in Einklang gebracht werden können. Sie spüren, dass ihnen durch die einseitige Fixierung auf den Beruf wichtige Erfahrungen im Familienleben entgehen. Sie wollen sich die Haus- und Familienarbeit partnerschaftlich teilen.
Und um von der Gleichberechtigung zur Gleichstellung im faktischen Sinne zu gelangen, ist es unabdingbar, diese „neuen Väter“ zu stärken. Das setzt voraus, ihre Erwartungen und ihr Rollenverständnis zu klären. Unabdingbar ist überdies, die Vereinbarkeitsprobleme von Vätern zu identifizieren und mögliche Lösungsansätze zu formulieren, damit Wunsch und Wirklichkeit idealerweise übereinstimmen oder zumindest nicht so weit auseinanderliegen.
Um sich diesen Fragestellungen und Widersprüchen zu nähern, wird es in Reinickendorf vom 01.-31. Oktober die „Väterwochen“ geben. Mit einer Vielzahl unterschiedlichster Veranstaltungsformate und Angeboten, die verschiedene Träger, Einrichtungen und Institutionen entwickelt haben, werden Anregungen und Ideen gegeben für mögliche Lösungsansetze. Aber es soll auch eine durchaus konstruktive und streitbare Auseinandersetzung zum Thema „Väter“ geben. Dabei sollen Fragestellungen zum Gespräch, Dialog und zum Nachdenken einladen.
- Warum sind Wunsch und Wirklichkeit offenbar so weit voneinander entfernt?
- Warum ist das so?
- Warum fruchten die politischen Bemühungen nicht bzw. nicht ausreichend?
- Was genau hält Väter (und Mütter) davon ab, das traditionelle
- Rollenmuster zu durchbrechen?
- Wo genau bestehen Hindernisse?
- Und: Was wäre zu tun?
- Wie nehmen Väter sich selbst und ihre Familie wahr?
- Welche Vorstellungen haben sie von ihrer Vaterschaft und ihrem Familienleben?
- Welche neuen Vereinbarkeitsprobleme erleben Väter?
- Wie sieht es mit der Geschlechtergerechtigkeit und der
- Arbeitsorganisation im Familienalltag aus?
- Wo stehen wir aktuell und wo wollen wir hin?
In einer Broschüre, die demnächst auch digital hier abgerufen werden kann und die in einer großen Auflage im Bezirk verteilt wird, können Sie sich über die über 40 im ganzen Bezirk stattfindenden Angebote informieren. Dabei wird es um sowohl um Beratungsangebote z.B. zu Elterngeldfragen, Vorlesetraining für Papas, Lesungen, Gesprächsrunden, digitale Angebote, Angebote angelehnt an die Familienzentren, Angebote der Volkshochschule Reinickendorf, eine Plakatausstellung von Studierenden der Hochschule Greifswald zum Thema „Väter“, aber auch Unterhaltsames geben wie das Improvisationstheater „Papa macht das schon“.
Am 01.Oktober findet um 19:30 Uhr in der Humboldt Bibliothek die Eröffnungsveranstaltung der Reinickendorfer „Väterwochen“ statt. Dort wird auch einen Monat lang die Plakatausstellung zum Thema „Väter“ der Studierenden der Hochschule Greifswald ausgestellt werden.
Fühlen Sie sich herzlich willkommen bei den Reinickendorfer „Väterwochen“ im Oktober und seien Sie dabei, um neue gleichstellungspolitische Weichen für unseren Fuchsbezirk zu stellen.