Einsamkeitsbeauftragte

Einsamkeitbeauftragte

Einsamkeitsbeauftragte Katharina Schulz

Zum 1. Februar 2024 führte das Bezirksamt als bundesweit erste Kommune eine Vollzeit-Einsamkeitsbeauftragte ein. Seit Juli 2024 hat Katharina Schulz diese Aufgabe übernommen.

Einsamkeit ist unabhängig von Alter und Geschlecht in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Deshalb hat Reinickendorf neben einer sensiblen Aufklärung und Kommunikation mit der neuen Stelle auch nötige administrative Strukturen geschaffen.

Die Einsamkeitsbeauftragte ist Ansprechpartnerin für das Bezirksamt und externe Partner in allen Belangen zum Thema Einsamkeit. Sie ist zudem mit der Rahmen-Konzepterstellung gegen Einsamkeit unter Berücksichtigung bereits vorhandener konzeptioneller Vorstellungen und Ansätze (z.B. „80plus“) sowie deren fortlaufende Weiterentwicklung betraut.
Ihr obliegt die Koordinierung und Zusammenführung der verschiedenen Verwaltungskonzepte gegen Einsamkeit, einschließlich ihrer Evaluation von Projekten gegen Einsamkeit im Bezirk sowie die Überprüfung ihrer Wirksamkeit.

Außerdem kümmert sie sich um die Vernetzung und Verstetigung unterschiedlicher und sich ergänzender Initiativen gegen Einsamkeit auf Bezirksebene (ggf. unter Einbeziehung der zuständigen Senatsverwaltung, Wohlfahrtsverbänden oder sonstigen Institutionen).
Zudem ist sie für die Initiierung von Befragungen und Fachkonferenzen u.ä. zum Thema Einsamkeit im Bezirk verantwortlich. Hier ist der am 16. Dezember stattfindende Einsamkeitsgipfel zu nennen, der künftig jährlich ausgerichtet werden soll.

Damit verbunden ist auch die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Einsamkeit sowie die Erstellung von Broschüren und Informationsmaterial und die Durchführung von Kampagnen und Aktionen.

In Berlin ist inzwischen jeder zehnte Einwohner von Einsamkeit betroffen, so dass Berlin bereits als „Hauptstadt der Einsamkeit“ bezeichnet wird. Altersarmut verstärkt die Gefahr der Vereinsamung. Reinickendorf zählt mit 23,05 % an Einwohnern über 65 Jahren zu den Bezirken mit der ältesten Bevölkerungsstruktur (der Berliner Durchschnitt liegt bei 20 %). Im Juni 2023 betrug die Zahl der Menschen ab 65 Jahren 61.834. Zudem wird bis 2030 die Gruppe der Hochaltrigen (Ü85), in der jeder Dritte pflegebedürftig ist, um 30 % angewachsen sein. Statistisch gesehen sind in Reinickendorf mindestens 26.600 Bürgerinnen und Bürger von Einsamkeit betroffen. Die Dunkelziffer ist vermutlich höher.