Lieselotte Albrecht feierte am Dienstag, den 5. November ihren 102. Geburtstag. Zu den Gratulanten im Gemeinschaftsraum des Franz-Jordan-Stifts im Reinickendorfer Ortsteil Waidmannslust gesellte sich Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) und überbrachte die herzlichen Glückwünsche des Bezirksamtes.
Die Tochter der Jubilarin, Christine Chudy, berichtete aus dem Leben ihrer Mutter. Diese sei als zweite von vier Mädchen in Friedenau aufgewachsen. Ihren Ehemann lernte sie 1944 in Waltershausen in Thüringen kennen, wohin sie wegen der Kriegsfolgen evakuiert wurden. Seit 1945 wohnt sie in Reinickendorf – noch bis zum vorigen Jahr in der Weißen Stadt. Erst ein Unfall während eines Krankenhausaufenthaltes zwang sie dann zum Umzug in die Pflegeeinrichtung.
Sie erlernte den Beruf einer Koloristin und arbeitete mit ihrem Mann, ein selbstständiger Lithograf und Kartograf, u.a. kolorierten sie Reklameblätter. Lieselotte Albrecht sei ein optimistischer, sehr verträglicher und sozialer Mensch, habe sich immer gefreut, wenn ihre Tochter viele „Kinder vom Hof“ nach dem Spielen mit nach oben in die Wohnung brachte. Sie hatte es gern, wenn Leben in der Bude war. Dann habe Mutter Stullen geschmiert und Tee gekocht.
Überhaupt erinnert sich die Tochter an eine sehr umsorgte Kindheit, für die Lieselotte Albrecht gesorgt habe. Es wurde viel gesungen, gebastelt, gelesen und abends gemeinsam gespielt. So sei nie Langeweile aufgekommen. Außerdem sei Mama sehr talentiert beim Häkeln und Stricken und sonstigen Handarbeiten. Noch mit über 90 habe sie, eine Linkshänderin, ihr als Rechtshänderin das Strümpfestricken beigebracht.
Sport, schöne Reisen, Freude an italienischem Essen und vor allem ein umfangreicher Freundeskreis haben dafür gesorgt, dass Lieselotte Albrecht zufrieden auf ihr Leben blickt. Besonders erfreut sich die Jubilarin heute an ihren beiden Enkelkindern und einem Urenkel.