In der vergangenen Woche haben die neuen Auszubildenden des Bezirksamtes Reinickendorf im Rahmen der Einführungswochen den Gedenkort mit Geschichtslabor am Eichborndamm 238 besucht und die dort verlegten Stolpersteine zum Gedenken an die in der ehemaligen „Kinderfachabteilung Wiesengrund” 1941–1945 getöteten Kinder gereinigt.
Im Juli 1941 wurde die Städtische Nervenklinik für Kinder, kurz „Wiesengrund“ genannt, in Wittenau eingerichtet. Auf Station 3, mit dem täuschenden Zusatznamen „Kinderfachabteilung“, wurden Kinder eingewiesen, die nach den Richtlinien der nationalsozialistischen „Erb- und Rassenlehre“ als „lebensunwert“ eingestuft wurden. Viele Kinder starben an den Folgen riskanter medizinischer Versuche und Untersuchungsmethoden, aufgrund fehlender ärztlicher Hilfe oder mangelnder Ernährung.
„Ich danke Peter Rode von der AG Stolpersteine, der diese Aktion initiiert hat und auch zugegen war. Es ist unsere Pflicht, die Erinnerung an die abscheulichen Verbrechen der Nazis und insbesondere an deren Opfer aufrechtzuerhalten“, sagte Kulturstadtrat Harald Muschner (CDU). Im Anschluss nahmen die Auszubildenden an einer Führung mit Imke Küster am authentischen Ort teil, bei der sie über Patientenschicksale und die Geschichte des Ortes informiert wurden. Die Führung wurde durch das Museum Reinickendorf ermöglicht.
Weitere Informationen unter www.museum-reinickendorf.de, Tel. (030) 90294-6460, museum@reinickendorf.berlin.de und im Museum Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 34, 13467 Berlin.
Ansprechpartnerin: Claudia Wasow-Kania (Bildung und Vermittlung)