Mehrfach-Verteilerdosen kennt jeder aus dem eigenen Haushalt. So eine Art riesige Verteilerdosen im Berliner Hochspannungsnetz sind die 17 Netzknoten von Stromnetz Berlin. Sie versorgen jeweils mehrere Umspannwerke in einer Region mit großen Mengen Strom und einer Spannung von 110.000 Volt. Einer dieser Netzknoten im Norden der Stadt wird in den kommenden Jahren gegen einen neuen ausgetauscht. Für den künftigen Netzknoten Wittenau an der Holzhauser Straße war am 19. Juni erster Spatenstich.
Die Anlage soll ab 2031 die Stromversorgung für Haushalts- und Gewerbekunden in Reinickendorf sichern und wird dafür mit modernster, klimafreundlicher Schaltanlagentechnik ausgestattet. Der Netzknoten entsteht als Ersatzneubau für ein altes Werk auf demselben Grundstück.
Den ersten Spatenstich setzten der Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Dr. Severin Fischer, die Reinickendorfer Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Korinna Stephan, Stromnetz Berlin-Geschäftsführer Dr. Erik Landeck sowie Stephan Boy, Geschäftsführer der Stromnetz-Muttergesellschaft BEN, und Projektleiter Marlon Baar.
Dr. Erik Landeck sagte: „Der Strombedarf in Berlin wird weiterwachsen. Dafür müssen wir die Netzkapazität in der Stadt in den kommenden zehn Jahren verdoppeln. Die neue Anlage ist Teil unseres Investitionsprogramms, um dieses Ziel zu erreichen.“
Reinickendorfs Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Korinna Stephan(B´90/Grüne): „Mit dem neuen Netzknoten Wittenau setzen wir ein klares Zeichen für die Energiewende und Wärmewende in Reinickendorf. Dieses Projekt ist ein wichtiger Baustein für eine zuverlässige und klimafreundliche Energieversorgung in unserer Region. Dezentrale Energieversorgung und stromintensive Wärmegewinnung können so weiter ausgebaut und der Bezirk klimafreundlicher gestaltet werden. Es zeigt, wie wir durch innovative Technik und gezielte Investitionen die Zukunft unserer Stadt nachhaltig gestalten können.”
Der Staatssekretär für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Stromnetz-Berlin-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Severin Fischer betonte: „Stromnetz Berlin zeigt mit dem Bau des neuen Netzknotens wieder einmal, dass die Erweiterung und Instandhaltung unseres Netzes einem klaren Zukunftsplan folgen. Für den Bau sind in den kommenden Jahren rund 60 Millionen Euro veranschlagt. Eine sehr gute Investition in die Versorgungssicherheit des Berliner Nordens und damit ganz Berlins.“
Bis Ende 2024 soll die Baugrube des neuen Netzknotens fertig sein. Für 2026 ist der Abschluss des Rohbaus des 60 mal 15 Meter großen Gebäudes geplant. Ab 2026 kommt die Schaltanlage nach Wittenau. Nach der geplanten Inbetriebnahme 2031 wird die Altanlage nebenan zurückgebaut. Die neue Anlage wird 23 Schaltfelder beinhalten, die Altanlage hat 11. Schaltfelder ermöglichen das Lenken des Stromflusses in verschiedene Netzbereiche und zu den angeschlossenen Umspannwerken im Berliner Norden. Der neue Netzknoten Wittenau ist schon für weiteren Um- und Ausbau in der Zukunft ausgelegt. Er unterstützt unter anderem die Versorgung des neuen Schumacher-Quartiers auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tegel. Der Ersatzneubau ist notwendig, da der bisherige Netzknoten aus dem Jahr 1968 technisch ans Ende seiner Lebensdauer kommt.