Dem Club der Hundertjährigen in Reinickendorf gehört seit dem 12. Mai auch Dr. Helmut Grill an. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) überbrachte am Montag (13.5.) die Glückwünsche des Bezirksamtes und ließ sich die interessante Lebensgeschichte des Jubilars erzählen.
Der Vater von vier Kindern und Opa von fünf Enkeln lebt heute in einem Wohnheim in Reinickendorf-Ost. Die Schrecken des Krieges musste er hautnah erfahren. Erst verhinderte der Krieg, dass er nach seinem Abitur ein Studium beginnen konnte. Dann musste ihm in Folge einer Verletzung ein Bein amputiert werden. Mittellos wandte er sich nach Kriegsende ans Arbeitsamt. Erst bekam er – ungelernt wie er damals noch war – eine Stelle als Telefonist in Weimar. Dorthin war er wegen Verwandten gezogen. Später bewies er seinen akkuraten Umgang mit Zahlen, als er als Rechnungsprüfer im Landesgesundheitsamt arbeitete.
Bis heute erinnert er sich an seine Schulausflüge ins nordbrandenburgische Kagar in der Nähe von Rheinsberg. Die dortigen zahlreichen Kanäle müssen einen mächtigen Eindruck auf den Jungen gemacht haben. Denn als sich die Gelegenheit zum Fernstudium an der Technischen Hochschule ergab, entschied er sich für die akademische Laufbahn zum Diplom-Ingenieur für Wasserwirtschaft. Diese Ausrichtung brachte ihn schließlich 1952 auch wieder zurück ins seine Geburtsstadt Berlin, wo er später sogar promovierte.
Ihn habe immer eine gewisse Detailversessenheit ausgezeichnet, sagt er heute über sich. Der nachfolgenden Generation rät es deshalb: „Ein einmal gestecktes Ziel sollte man konsequent verfolgen. Nur das bringt die erwünschte Zufriedenheit mit sich selbst und dem eigenen Schicksal!“