Magnus Hirschfeld (1868–1935) war Arzt, Aufklärer, Sexualwissenschaftler und Sozialreformer. Er gründete bereits 1919 das erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin, wo er Sexualität in ihrer Vielfalt erforschte. Er gilt als Vater der queeren Emanzipationsbewegung gegen die Diskriminierung und Kriminalisierung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Auf Initiative von Alfonso Pantisano, dem Berliner Queerbeauftragten begeht das Land Berlin erstmals am 14. Mai den landesweiten Magnus Hirschfeld Tag.
Zu diesem Anlass laden die Humboldt-Bibliothek und Regenbogen Reinickendorf e.V. am 16. Mai, 19:30 Uhr zu einem Vortrag ein. Helmut Metzner, Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, stellt den Arzt und Sexualforscher vor und zeigt wie aktuell und bedeutend das Wirken Hirschfelds für unsere heutigen politischen Debatten über Vielfalt in der offenen Gesellschaft der Moderne ist. Das Grußwort spricht Alfonso Pantisano.
Die Nationalsozialisten verteufelten Magnus Hirschfelds Arbeit und griffen ihn massiv an. 1930 begab sich Hirschfeld auf eine Weltreise, von der er nie wieder nach Deutschland zurückkehrte. Denn während er sich im Ausland befand, plünderten und zerstörten Nationalsozialisten 1933 sein Institut. Am 10. Mai 1933 wurden seine Bücher und wissenschaftlichen Schriften auf dem Opernplatz, dem heutigen Bebelplatz, verbrannt. Magnus Hirschfeld starb am 14. Mai 1935 im französischen Exil in Nizza.
Die nach Hirschfeld benannte Bundesstiftung mit Sitz in Berlin wurde als Teil der kollektiven Wiedergutmachung für die durch den Nationalsozialismus zerstörte queere Infrastruktur errichtet. Sie erinnert an und forscht zur Verfolgung queerer Menschen vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart und wirkt durch Bildungsmaßnahmen gegen Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.