Reinickendorfer Frauen- und Mädchenbeirat besichtigt „Angst-Orte“

Pressemitteilung Nr. 1203 vom 01.03.2024

Die Sicherheit von Frauen und Mädchen an sogenannten „Angst-Orten“ stand im Fokus einer Besichtigungstour, die Mitglieder des Mädchen- und Frauenbeirates gemeinsam mit Reinickendorfs Gleichstellungsbeauftragten Birgit Haase und Stadtentwicklungs-Stadträtin Korinna Stephan (B‘90/Grüne) zu den S- und U-Bahnhof Wittenau, den U-Bahnhof Franz-Neumann-Platz, dem Umfeld der Bahnhöfe sowie zum Schäfersee führte. Die BVG wies dabei auf die Funktion der SOS-Säulen hin und sicherte zu, die Ausweitung des Pilotprojektes entlang der U8 nach Reinickendorf hin zu prüfen. Stadträtin Stephan erläuterte das Sicherheitskonzept bei der Umgestaltung des Schäfersees und versprach, Erkenntnisse des Termins in die Planungen des Programms Nachhaltige Erneuerung sowie des Quartiersmanagement Letteplatz einfließen zu lassen sowie die Gespräche mit den Eigentümern des Parkplatzes am U-Bahnhof Wittenau unter diesem Fokus fortzuführen.

Die Gleichstellungbeauftragten Birgit Haase hatte 2022 eine Befragung von Mädchen und Frauen zum Sicherheitsempfinden organisiert. Die nun besuchten Orte waren unter Mädchen und Frauen im Alter von 10 bis 64 Jahren als besonders beängstigend eingestuft worden, vor allem in den Abendstunden. Müll und Graffitis, aber auch Unübersichtlichkeit oder Enge sowie mangelhafte Beleuchtung wurden vom Beirat als unheimlich und beklemmend beschrieben. Auch dauerhaft von Gruppen belagerte Eingänge, insbesondere zum Parkplatz am U-Bahnhof Wittenau, ebenso wie einsame Orte, starker Alkohol- und Drogenkonsum sowie fehlendes Sicherheitspersonal wurden angeführt.

Birgit Haase zog am Ende des Rundgangs Bilanz: „Im gemeinsamen Austausch vor Ort wird die Problematik fühlbar und Verbesserungsmaßnahmen können pragmatisch erörtert werden. Ich freue mich, bald die ersten Ergebnisse zu sehen.“
Korinna Stephan: „Leider ist es immer noch so, dass gerade auch Mädchen und Frauen bestimmte Orte mit Angst erleben und sich in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Es ist daher von besonderer Bedeutung, dass diese Sicherheitsbelange in jede Planung der Stadtplanung einfließen und wir als Gesellschaft nicht müde werden, Sicherheit zu bieten.“