Erstmals sind am Freitag, den 8.12.2023, in Reinickendorf Stolpersteine für Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung verlegt worden. Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) sprach auf der Zeremonie vor der Tannenstraße 7 in Frohnau: „Wir denken an diesem Ort fortan an Hans, Ilse und Traute Kuppenheim, die Angehörige einer großen Familie mit jüdischen Wurzeln in Deutschland waren. Hans Kuppenheim konnte mit Hilfe seines Arbeitgebers, der Firma Siemens, Deutschland in Richtung USA verlassen, während Ilse und Traute Kuppenheim die Schrecken des NS-Regimes und des Krieges in Berlin-Frohnau überlebten.“
Die Bürgermeisterin dankte der Reinickendorfer Stolperstein-Initiative sehr herzlich, dass durch deren großes ehrenamtliches Engagement das Erinnern an die Verfolgten des Nationalsozialismus lebendig bleibe. „Durch Ihre weitreichenden, zeitintensiven Recherchen tragen Sie dazu bei, dass das jüdische Leben, das es in diesem Bezirk gab, nicht vergessen wird und schreiben an einem wichtigen Teil der Reinickendorfer Bezirksgeschichte ein Stück weit mit. Weit über hundert Steine wurden in Reinickendorf bislang verlegt“, so Demirbüken-Wegner.
Gerade angesichts des neuerlich unverhohlen wieder zutage tretenden Antisemitismus auf deutschen Straßen sei diese Arbeit gar nicht hoch genug wertzuschätzen. „Mit den Steinen geben Sie den Opfern, die sich verstecken mussten, verfolgt und in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, ihre Namen zurück. Zugleich sind die Steine täglich mahnendes Gedenken, dass es Menschen aus unserer Nachbarschaft waren, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fielen“, erinnerte die Bürgermeisterin.
Am Freitag gab die Stolperstein-Initiative Reinickendorf auch eine Broschüre über das Leben von Hans, Ilse und Traute Kuppenheim sowie ihrer Familien heraus.