Reinickendorfs Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) hat jüngste Schmähungen und Anschläge auf Moscheen der islamischen Religionsgemeinschaft auf das Schärfste verurteilt. In Postkästen verschiedener Berliner Moscheen, so auch am 18. November in der Kocasinan Moschee an der Holländerstraße in Reinickendorf, wurden verbrannte Seiten des Korans, Fäkalien und Beleidigungen gefunden.
Die Bürgermeisterin sagte dazu: „Erneut werden wir Zeuge von feigen Angriffen auf Glaubensgemeinschaften, in diesem Fall auf zwei Ditib-Moscheen. Solche Akte der Gewalt und des Hasses stellen unsere grundlegenden Werte der Toleranz und des Respekts in Frage stellen. Glaubensgemeinschaften spielen eine bedeutende Rolle in unserer Gesellschaft und bereichern unser kulturelles Mosaik. Sie sind Orte der Gebete, der Gemeinschaft und des Friedens. Ein Angriff auf eine Glaubensgemeinschaft ist ein Angriff auf uns alle.“
Demirbüken-Wegner, die als Zeichen der Solidarität und im Namen der Reinickendorfer Zivilgesellschaft am Freitagnachmittag die Moschee an der Holländerstraße besuchte, rief zur Einigkeit auf. „Jetzt, mehr denn je, müssen wir uns gegen jede Form von Extremismus und Hass positionieren. Wir ermutigen alle Bürger, sich für den Schutz und die Unterstützung unserer Glaubensgemeinschaften einzusetzen. Gemeinsam können wir Brücken des Verständnisses bauen und gegen Intoleranz und Gewalt antreten. Lassen Sie uns die Werte der Toleranz, des Respekts und der Einheit hochhalten, die unsere Gesellschaft so dringend braucht.“
Laut Angaben der Religionsgemeinschaft haben auch die Merkez Moscheen in Kreuzberg und die Muradiye Moscheen in Neukölln im Postkasten verbrannte Seiten des Korans mit Fäkalien und Schweinefleisch gefunden. Zusätzlich sei die Osman Gazi Moschee in Charlottenburg mit Schmierereien von Hakenkreuzen und Davidsternen an den Wänden attackiert worden. Des Weiteren erfahre die die Şehitlik Moschee in Tempelhof fortwährend bedrohliche Telefonanrufe.
Bereits 2018 musste die Gemeinde in Reinickendorf einen Brandanschlag verkraften, der ihr schwer zugesetzt hat. „Trotz dieser Herausforderungen haben wir uns in Reinickendorf heimisch gefühlt und eng mit vielen Akteuren unseres Kiezes zusammengearbeitet, um an zahlreichen nachbarschaftlichen Veranstaltungen teilzunehmen und unseren Beitrag für den Sozialraum zu leisten“, schrieb Yakup Aya, Vorstandsvorsitzender der Islamischen Religionsgemeinschaft ans Bezirksamt.