Führung am Tag des offenen Denkmals – Die wechselvolle Geschichte des historischen Ortes Krumpuhler Weg

Pressemitteilung Nr. 0897 vom 04.09.2023

Historischer Ort Krumpuhler Weg

Die Historikerin Dr. Eva Schrage führt am 10. September 2023 um 14 Uhr im Rahmen des Tages des offenen Denkmals über das Gelände des historischen Ortes Krumpuhler Weg und erläutert die Geschichte als Zwangsarbeiterlager sowie die spätere Nutzung.

Das Gelände Billerbecker 123 A in Berlin-Tegel war bis in die 1930er Jahre Bauernheide und Teil der Jungfernheide. Ab dem Frühjahr 1942 wurde auf dem Gelände das „Gemeinschaftslager – Krumpuhler Weg“ errichtet. Betreiber waren die am Eisenhammer Weg gelegenen Rüstungsfirmen Altmärkische Kettenwerke (Alkett) und Maget, beides Tochterfirmen von Borsig. Mit einem Areal von über 3300 qm war das Lager dicht bebaut und verfügte über insgesamt 38 Gebäude. Mit über 1500 Zwangsarbeitern zählte das Lager zu den größten in Berlin. Untergebracht waren zunächst sogenannte „Ostarbeiter“, hinzu kamen Franzosen und italienische Militärinternierte. In der Denkmalliste Berlin ist der Ort nicht nur als Baudenkmal, sondern auch als Gartendenkmal erfasst, da das Gelände nach dem Krieg von der bezirklichen Gartenarbeitsschule übernommen und gärtnerisch gestaltet wurde. Teile des Geländes wurden 2006 mit einer Wohnsiedlung bebaut.

„Der Gedenk- und Informationsraum, der im April 2016 durch das Bezirksamt Reinickendorf eingerichtet wurde, ist an diesem Tag geöffnet. Eine Ausstellung zeigt die Geschichte des Lagers und Fundstücke aus dem Alltag der Zwangsarbeiter“, erläutert Kulturstadtrat Harald Muschner (CDU).

Treffpunkt: Eingang Billerbecker Weg 123 A, 13507 Berlin
Der Eintritt ist frei.
Anmeldung: museum@reinickendorf.berlin.de oder (030) 90294 6460

www.museum-reinickendorf.de