Aus den Händen von Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen (SPD) empfing heute der Reinickendorfer Inan Göl die Rettungsmedaille des Berliner Senats. Bereits im Oktober waren ihm und einem weiteren Mann die Medaillen in Anerkennung ihrer Rettungstat am U-Bahnhof Wittenau verliehen worden.
Am 3. September 2020 war ein damals sechsjähriges Mädchen in Lebensgefahr geraten, als es auf dem U-Bahnhof nach dem Signalton und trotz „Stopp“-Rufen der älteren Schwester auf einen Zug zurannte und versuchte, eine Tür mit ihrer Hand aufzuhalten. Dabei wurde die Hand des Mädchens eingeklemmt. Der anfahrende Zug schleifte das Kind mit. Inan Göl, der damals auf dem Bahnsteig einen Kiosk betrieb und die beiden Kinder zuvor bedient hatte, reagierte sofort: Er lief zu dem eingeklemmten, schreienden Mädchen, hielt es fest und versuchte, dessen Hand aus der Tür zu ziehen. Doch die beschleunigende Bahn riss das Mädchen mit sich, so dass Innan Göl stürzte. Dabei entglitt ihm das Mädchen und wurde in den Tunnel mitgeschleift.
Der zweite Retter lief dem Zug in den Tunnel hinterher und fand das Mädchen 70 Meter neben dem Gleis liegend. Beide Männer, so heißt es in der Begründung des Senats, seien „über ihre körperlichen und psychischen Grenzen gegangen, um das Leben des Kindes zu retten“.
Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen dankte Inan Göl für dessen Mut und Opferbereitschaft: „Sie sind ein Vorbild für uns alle. Es tut gut zu wissen, dass es Menschen wie sie gibt, die in Extremsituationen, in die wir alle einmal geraten können, da sind und helfen. Wo andere vielleicht wegschauen, haben sie entschlossen gehandelt. Dafür meinen herzlichen Dank.“