In den Berliner Bürgerämtern herrscht nach internen Schätzungen ein Rückstau von 250.000 Terminen. Diese resultieren aus dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 und konnten bisher nicht abgebaut werden.
Alle Berliner Bürgerämter unterliegen einer Allzuständigkeit. Das bedeutet, dass alle Bürgerinnen und Bürger in Berlin nicht nur zu dem Bürgeramt ihres Bezirkes, sondern auch in alle anderen gehen können. Ist ein Bezirk besonders leistungsstark, sinken dadurch nicht die Wartezeiten, sondern es kommen lediglich mehr Bürgerinnen und Bürger aus anderen Bezirken für Bürgeramtsleistungen. Reinickendorf arbeitet hierbei regelmäßig mehr Termine ab, als dem eigenen Bevölkerungsanteil entsprechen und lindert damit die Terminnot: Im laufenden Jahr bis Ende April haben die Reinickendorfer Bürgerämter berlinweit 10,9% der Termine zur Verfügung gestellt, der Bevölkerungsanteil beträgt aber nur 7,1%. Mehr als jeder dritte Termin wird also für Bürgerinnen und Bürger aus anderen Bezirken erbracht.
Bezirksstadtrat Sebastian Maack (AfD) lobt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Für diese hervorragende Leistung möchte ich mich bei allen Reinickendorfer Bürgerberaterinnen und Bürgerberatern bedanken. Das Ergebnis spricht für sich und zeigt das hohe Arbeitsethos und vorbildliche Engagement.“
Zu den aktuellen Überlegungen einer Zentralisierung der Bürgeramtsleistungen führt Maack aus: „Um den aktuellen Rückstau abzubauen, benötigen wir mehr Personal. Die Diskussionen über eine Zentralisierung oder zusätzliche Öffnungszeiten können das Problem nicht lösen, wenn nicht mehr Termine angeboten werden. Ich hatte dazu im August 2020 bereits ein Konzept vorgelegt, welches dann aber an der Finanzierung der ca. 10 Mio. EUR Kosten gescheitert ist. Dieser Betrag ist aber in jedem Fall erforderlich: Entweder, wie von mir vorgeschlagen, in kurzer Zeit, um schnell wieder zum Normalbetrieb zurückzukehren oder über mehrere Jahre, wodurch sich dann allerdings auch die Rückkehr zum Normalbetrieb entsprechend verzögert.“