So einig sind sich die Berliner Bezirke selten: Zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest sind jetzt auch die noch fehlenden drei Bezirke der vom Reinickendorfer Bezirksstadtrat Sebastian Maack (AfD) initiierten Vereinbarung zur ASP-Bekämpfung beigetreten.
Die Zuständigkeit für die Bekämpfung von Tierseuchen obliegt den bezirklichen Veterinärämtern, die diese Aufgabe auch regelmäßig und erfolgreich wahrnehmen, wie z.B. bei der Bienenseuche Amerikanische Faulbrut. Die Afrikanische Schweinepest würde jedoch ein einzelnes Veterinäramt vor unlösbare Probleme stellen. Aus diesem Grund haben sich mittlerweile alle Bezirke zusammengeschlossen, um die ASP gemeinsam zu bekämpfen. Dazu wurde gemeinsam Zaunmaterial beschafft und ein Abkommen zur gegenseitigen Entsendung von Personal getroffen.
Bezirksstadtrat Maack erklärt den Ablauf im Seuchenfall folgendermaßen: „Zunächst kommt im betroffenen Bezirk der Krisenstab zusammen, beurteilt die Lage und entscheidet dann, ob bzw. wo ein Zaun gezogen wird. Die Einzäunung soll verhindern, dass infizierte Tiere ihr angestammtes Gebiet verlassen und die Seuche verbreiten. Anschließend werden weitere, infizierte Tiere gesucht und geborgen. Eine wesentliche Stütze ist dabei das technische Hilfswerk (THW), welches den Zaun aufbauen und in der Anfangszeit auch die Beräumung der Kadaver übernehmen wird. Das alles ist mitten in einer Stadt sehr komplex, wurde aber über ca. 2 Jahre vorbereitet und bereits mehrfach eingeübt. Besonders freut es mich, dass wir bei den Kosten bei einem Bruchteil der angebotenen ca. 900.000 € liegen, die ein externer Dienstleister dafür nehmen würde.“
Ein Zaun gegen die ASP besteht aus einem Wildzaun und einem nach innen gerichteten Elektrozaun. Ein solcher Zaun darf auf keinen Fall überklettert werden, um einerseits Verletzungen durch Stromschläge zu verhindern und andererseits zu vermeiden, dass die hinter dem Zaun vorhandenen Keime von Menschen weiterverbreitet werden.