Bezirksstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) hat den Berliner Senat zum schnelleren Handeln beim dringend notwendigen Neubau der Grundschule in Reinickendorf-Ost aufgefordert. In seinem Bericht zur Schulsituation in Reinickendorf sagte Dollase am Mittwochabend in der Bezirksverordnetenversammlung, dass der Bezirk seit über sieben Jahren für diese Grundschule kämpft. „Vier Jahre hat der Senat gebraucht, um die wachsenden Schülerzahlen anzuerkennen. Danach gingen drei Jahre ins Land, um über die Standorteignung für einen Modularen Schulbau zu befinden. Und nun heißt es, dass an dem Standort die Schule in der vorgesehenen Modulbauweise nicht entstehen darf“, kritisierte Dollase. Dabei liege ihm bis heute nicht einmal eine schriftliche Entscheidung vor. Dass bis auf weiteres der Neubau auf Eis liegt, wisse er nur aus einer Mitteilung des Landesdenkmalamtes.
Der Bezirksstadtrat sagte wörtlich: „Wie sollen wir den Eltern in Reinickendorf-Ost erklären, dass wir ihren Kindern keinen Schulplatz mehr zusichern können?“
Dollase wies darauf hin, dass die steigenden Bevölkerungszahlen keine Überraschung seien. Seit Jahren bereite sich der Bezirk auf die zu erwartende Nachfrage nach Schulklassen vor. Da für den Bau der Grundschule in Reinickendorf-Ost mit einer veranschlagten Bausumme von mehr als 10 Millionen Euro die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verantwortlich ist, sei der Bezirk machtlos in dieser Angelegenheit.
Kritik übte Schulstadtrat Dollase auch an einer mangelnden Kommunikation mit Blick auf die Erweiterung der Till-Eulenspiegel-Grundschule. Hierfür liege zwar vom Senat eine Zusage für die Erweiterung um 16 Räumen in so genannten Modellaren Ergänzungsbauten (MEB) vor. Aber trotz mehrfacher Nachfrage sei dem Schulamt des Bezirks bis heute kein Termin für den Baubeginn mitgeteilt worden. Fertigstellung sollte hier zu Beginn des Schuljahres 2022/23 sein.