Melanie Sirch und Dominic Kanat absolvieren seit einigen Tagen in der Reinickendorfer Gartenarbeitsschule am Billerbecker Weg 123 ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ): Bezirksstadtrat Tobias Dollase (parteilos, für CDU) begrüßte die beiden an ihrer neuen Wirkungsstätte und nahm den Besuch zum Anlass, sich über die aktuelle Situation vor Ort zu informieren. Vor gut einem Jahr war die Gartenarbeitsschule unter Federführung von Hiltrud Steffen wieder eröffnet worden. „Ich freue mich, dass dieses besondere außerschulische Lernangebot gut angenommen wird“, erklärte Dollase. „Hier werden Stadtkinder für die Natur besser sensibilisiert als es in einem Klassenraum möglich ist“.
Bislang nutzen überwiegend Grundschulklassen das Angebot. Die Gartenarbeitsschule richtet sich mit unterschiedlichen Angeboten an Kitas und Schulen bis zur zehnten Klasse. Zum Beispiel erhalten Klassen bei Projekttagen und Exkursionen praxisbezogen Einblicke in den Lernort Garten.
Mit Blick auf die historische Bedeutung des Geländes der Gartenarbeitsschule, auf dem in der Nazi-Zeit ein Zwangsarbeitslager untergebracht war, beinhaltet das Konzept über die üblichen Inhalte hinaus die Auseinandersetzung mit den Gräueltaten des Hitler-Regimes. „Daher ist dieser Ort in seiner Doppelfunktion als historischer Ort und Gartendenkmal auch für Oberschulen ein lohnenswertes Ziel, um Geschichte näher zu bringen“, so Dollase.
Die Leiterin der Gartenarbeitsschule, Hiltrud Steffen, freut sich nun „über die fleißige Unterstützung bei den Gartenpflegearbeiten und bei den Projekten mit den Schülerinnen und Schülern durch Melanie Sirch und Dominic Kanat. Die FÖJ-ler unterstützen mich beim Freilegen des von Bambus zugewachsenen Japan-Gartens, den wir wieder neu bepflanzen wollen und dort einen Barfußpfad anlegen werden. Die Kinder, die in diesen Wochen bei uns sind, erleben die Erntezeit. Mit Begeisterung graben die Mädchen und Jungen Kartoffeln aus und staunen, wieviel Kartoffeln aus 25 Saatkartoffeln gewachsen sind. Außerdem ernten wir selbst gesäte Möhren und Kohlrabi und staunen, wie die im letzten Herbst gepflanzten Obstbäume schon gewachsen“, so Hiltrud Steffen.