Die Bezirksverordnetenversammlung möge beschließen:
Dem Beschluss folgend hat das Bezirksamt in Absprache mit dem Ausschuss für Verkehr und Tiefbau ein Gutachten über die im Zeitrahmen von 1933 bis 1945 erfolgten Umbenennungen im Bezirk erstellen lassen. Das Gutachten wurde auf die in Frage kommenden Umbenennungen beschränkt, da im Jahr 1938 viele Nummernstraßen mit einem eindeutigen Namen versehen wurden.
Geprüft wurde die Umbenennung der Arnholdstraße in Holzmindener Straße, des Dietzgenwegs in Glimmerweg, des Ballodwegs in Feldspatweg und der Johann-Hus-Straße in Zwiestädter Straße. Das Ergebnis wurde in der 41. Sitzung vorgestellt und anhand der vorliegenden Daten ist davon auszugehen, dass alle vier Umbenennungen ideologischen Gründen des NS-Regimes geschuldet sind.
Das Bezirksamt wurde beauftragt, an den vier Straßen entsprechende Hinweisschilder an den Straßenschildern analog dem Beispiel Paster-Behrens-Straße anzubringen.
Die Hinweisschilder wurden Ende 2010 montiert und das Bezirksamt sieht damit den Beschluss als erledigt an.
08.07.2009 - Bezirksverordnetenversammlung
Ö 13.9 - überwiesen
Das Bezirksamt wird gebeten, an den Straßenschildern der Straßen, die in
der Zeit des Nationalsozialismus umbenannt wurden, schrittweise ein
Hinweisschild auf den ursprünglichen Namen sowie das Datum der Umbenennung
analog der Paster-Behrens-Straße anzub
Das Bezirksamt wird gebeten, an den
Straßenschildern der Straßen, die in der Zeit des Nationalsozialismus umbenannt
wurden, schrittweise ein Hinweisschild auf den ursprünglichen Namen sowie das
Datum der Umbenennung analog der Paster-Behrens-Straße anzubringen.
Der Überweisung des Antrages in den Ausschuss für
Verkehr und Tiefbau wird einstimmig zugestimmt.
04.11.2009 - Ausschuss für Verkehr und Tiefbau
Ö 2 - vertagt
Herr Posselt bittet Herrn Anker den Antrag vorzustellen
Herr Posselt bittet Herrn Anker den Antrag
vorzustellen. Herr Anker bezieht sich explizit auf die Zwiestädter Straße, die
zuvor Johann-Huß-Straße hieß und nach ideologischen Gesichtspunkten umbenannt
wurde. Er hatte hierzu vor einigen Jahren eine Kleine Anfrage gestellt, die
ergab, dass dieses nur einige Straßen in Neukölln betrifft. Mit den
Hinweisschildern soll der Passant wie bei der Paster-Behrens-Straße und dem
Hinweis auf Moses-Löwenthal-Straße sensibilisiert werden. Herr Blesing
berichtet, dass auch in der Idealsiedlung der Aronsweg und die Ebertstadtallee
ihre Namen allerdings sogar vollständig verloren haben.
Herr Bezirksstadtrat Blesing bittet den Antrag
zurückzustellen, bis die Verwaltung geklärt hat, um wie viele und um welche
Straßen es sich handelt. Die antragstellende Fraktion ist hiermit
einverstanden.
06.01.2010 - Ausschuss für Verkehr und Tiefbau
Ö 4 - vertagt
Herr Scharmberg schlägt vor, die Informationen der Verwaltung anzuhören,
aber ansonsten den Antrag zu vertagen, da die antragstellende Fraktion nicht
anwesend ist
Herr Scharmberg schlägt vor, die Informationen der
Verwaltung anzuhören, aber ansonsten den Antrag zu vertagen, da die
antragstellende Fraktion nicht anwesend ist.
Herr Bezirksstadtrat Blesing berichtet, dass die in
Frage kommenden Straßenumbenennungen weniger als zehn sind, so z.B. der
Ballodweg, der in Feldspatweg umbenannt wurde oder die Holzmindener Straße, die
zuvor Straße 209, Straße 478 und Arnholdstraße hieß. Das Tiefbauamt hat die
Abt. Bildung, Schule, Kultur und Sport um Unterstützung bei der fachlichen
Einschätzung gebeten, ob die Umbenennungen in der Zeit vom 30.01.1933 und
08.05.1945 in den vorliegenden Fällen einen ideologischen Hintergrund hatten.
Hierzu müsste ein Rechercheauftragan
einen Historiker vergeben werden, der schätzungsweise Kosten i.H.v. 1.000 bis
1.500 € verursachen könnte.Mit
den Kosten für die Schilder würde diese Maßnahme aber sicherlich nicht mehr als
2.000 € ausmachen.
03.03.2010 - Ausschuss für Verkehr und Tiefbau
Ö 3 - ohne Änderungen im Ausschuss beschlossen
Herr Posselt begründet den Antrag nicht nochmals, sondern bittet die
Verwaltung den derzeitigen Sachstand zu übermitteln
Herr Posselt begründet den Antrag nicht nochmals,
sondern bittet die Verwaltung den derzeitigen Sachstand zu übermitteln.
Herr Bezirksstadtrat Blesing berichtet, dass die in
Frage kommenden Straßen nur eine Handvoll seien, die meisten Umbenennungen
bezogen sich auf Nummernstraßen. Herr Anker zitiert aus der Chronik von Rixdorf
eine Passage zu den erfolgten Straßenumbenennungen, die dies bestätigen.
Herr Bezirksstadtrat Blesing sieht keine Schwierigkeiten
– wenn feststünde, dass eine Umbenennung einen volksverhetzenden
Hintergrund hatte – dort entsprechende Schilder wie die an der
Paster-Behrens-Straße aufzuhängen.
Zu prüfen wären der Ursprung der Straßenbenennung des
Dietzgenweges (heute ein Teil des Glimmerwegs), die Arnholdstraße (heute ein
Teil der Holzmindener Straße) und der Johann-Huss-Straße (heute Zwiestädter
Straße). Für letztere gibt es entsprechende Hinweise.
Herr Scharmberg lässt über den Antrag abstimmen. Mit
den neuen Stimmen der Vertreter der Fraktionen der SPD, Grünen, PDS, Grauen
wird der Antrag mit sechs Gegenstimmen der Fraktionen der CDU und FDP
beschlossen.
24.03.2010 - Bezirksverordnetenversammlung
Ö 10.4 - ohne Änderungen in der BVV beschlossen
Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung die Annahme
des Antrages in folgender Fassung:
Der Ausschuss empfiehlt der
Bezirksverordnetenversammlung die Annahme
des Antrages in folgender Fassung:
Das Bezirksamt wird gebeten, an den
Straßenschildern der Straßen, die in der Zeit des Nationalsozialismus umbenannt
wurden, schrittweise ein Hinweisschild auf den ursprünglichen Namen sowie das
Datum der Umbenennung analog der Paster-Behrens-Straße anzubringen.
Der
Beschlussempfehlung wird mit Stimmen der SPD, Grünen, GRAUEN, LINKEN und der
beiden fraktionslosen Bezirksverordneten bei Gegenstimmen der CDU und FDP
zugestimmt.
26.01.2011 - Bezirksverordnetenversammlung
Ö 15.4 - mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen