Tiergarten

Im Ortsteil Tiergarten befindet sich der große Tiergarten, die größte innerstädtische Grünanlage Europas. Im Ortsteil liegen außerdem das westliche Regierungsviertel, der Potsdamer Platz mit dem Sony Center, das Kulturforum mit der Philharmonie, das Botschaftsviertel und der Zoologische Garten.

Im Norden wird er begrenzt durch das Hansaviertel und die Grenze zu Moabit, die dem Verlauf der Spree entspricht. Östlich durch den Ortsteil Mitte und im Süden durch Charlottenburg – Wilmersdorf, Schöneberg und Kreuzberg.

Potsdamer Platz

1828 erhielt der Bebauungsplan die königliche Genehmigung. Es beginnt die Umwandlung des einstigen Ausflugsortes zu einer Villenkolonie wohlhabender Bürger. Es entstehen Wohnhäusern nach den Plänen namhafter Architekten. Künstler, Bankiers und Politiker wählten das Tiergartenviertel zu ihrem Wohnort, darunter zum Beispiel Jacob Grimm, Wilhelm Grimm, Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Ferdinand Lassalle und Adolph von Menzel. Die außerhalb der Berliner Zollmauer gelegenen Flächen zwischen dem Großen Tiergarten und der Spree wurden 1861 nach Berlin eingemeindet. Seit 1884 wurde dieses Gebiet amtlich als neuer Stadtteil Tiergarten ausgewiesen.

Im Jahr 1920 wurde aus den Berliner Stadtteilen Tiergarten, Moabit, Untere Friedrichsvorstadt und Schöneberger Vorstadt der neue Bezirk Tiergarten gebildet. Es folgte eine völlige Veränderung des Viertels nach den Planungen Albert Speers für die Neugestaltung der Reichshauptstadt. Der westliche Teil zwischen Bendlerstraße (jetzt Stauffenbergstraße) und Lichtensteinallee wurde zum Diplomatenviertel erklärt. Ab 1938 entstanden hier zahlreiche diplomatische Vertretungen.

Die Bebauung südlich der Spree und nördlich des Landwehrkanals wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Zu schweren Zerstörungen kam es auch im Tiergartenviertel, einer Villenkolonie aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, westlich des Potsdamer Platzes. Einige wenige Gebäude des Viertels haben den Zweiten Weltkrieg überdauert, wie die St.-Matthäus-Kirche, einige historische Botschaftsgebäude und der Bendlerblock, das heutige Bundesministerium der Verteidigung. Bedingt durch die Teilung Berlins lagen viele der historischen Kulturstädten im politischen Osten der Stadt. Infolgedessen wurde auf dem Gebiet des ehemaligen Tiergartenviertels ab 1958 das Kulturforum als neues kulturelles Zentrum des Westteils von Berlin errichtet.

Der Potsdamer Platz, in den Goldenen Zwanzigern einer der belebtesten Plätze Europas mit zahlreichen Restaurants, Hotels und Varietés, lag nach dem Zweiten Weltkrieg ebenfalls in Trümmern und wurde anschließend durch die unmittelbare Nähe zur Berliner Mauer zum Grenzgebiet in der geteilten Stadt. Erst nach dem Mauerfall kam es in den 1990er Jahren zu einer Neubebauung.

Die Einwohnerzahl des Bezirks Tiergarten betrug 283.581 im Jahr 1925, 110.620 im Jahr 1946 und 86.380 im Jahr 1987.

Der Bezirk Tiergarten wurde 2001 mit den Nachbarbezirken Wedding und Mitte zu dem heutigen neuen Bezirk Mitte vereinigt.

Reichstag

Heute befinden sich im Regierungsviertel des Ortsteils Tiergarten das Reichtstagsgebäude mit Sitz des Deutschen Bundestags, das Bundeskanzleramt sowie das Schloss Bellevue mit Sitz des Bundespräsidenten. Zahlreiche Botschaften haben sich im sogenannten Botschaftsviertel im westlichen Teil des Ortsteils angesiedelt.

Der Große Tiergarten läd zum Entspannen oder auch zum Sport machen ein. Mit seinen drei Quadratkilometern ist er wunderbar geeignet zum Joggen, Spazieren und Erholen.

Die Straße des 17. Juni wird für zahlreiche Großveranstaltungen genutzt. Hier fand schon die legendäre Loveparade statt, Bob Geldorfs Live-8-Konzert, die Fanmeile zu den Fußballweltmeisterschaften sowie die seit 1989 stattfindende jährliche Berliner Silvesterparty.