Moabit

Der Ortsteil Moabit im Bezirk Mitte ist ein dichtbevölkerter Stadtteil im Norden Tiergartens. Er wird von den Wasserstraßen Spree, Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, Westhafenkanal und Charlottenburger Verbindungskanal umschlossen und ist durch 26 Straßen-, Bahn- und Fußgängerbrücken mit der umgebenden Stadtlandschaft verbunden.

Die Herkunft des Namens Moabit wird auf die ersten Bewohner dieses Gebietes, die Hugenotten, zurückgeführt. Die französischen Glaubensflüchtlinge nannten ihren neuen Wohnsitz in Anlehnung an das Alte Testament “terre de Moab”, die als erste Zufluchtsstätte der Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten gilt.

Alt-Moabit

Moabit ist zentral gelegen und wird von der Spree, dem Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal, dem Westhafenkanal und dem Charlottenburger Verbindungskanal umschlossen.

Noch im 13. Jahrhundert hieß das Gebiet des heutigen Ortsteils Moabit Große Stadtheide, später Kämmereiheide. Er wurde ab 1685 besiedelt und 1861 in Berlin eingemeindet. Der ehemalige Industrie- und Arbeiterbezirk ist vollständig von Wasserstraßen und Kanälen umgeben. 1716 entstand hier die Kolonie Moabit. 1801 werden erst 120 Bewohner gezählt.

Die Besiedelung des heutigen Moabit begann 1685 mit dem Bau des Staakensetzerhaus an der Westgrenze des Wildparks. Im Jahr 1717 siedelte König Friedrich Wilhelm I. zwischen der heutigen Straße Alt-Moabit und der Spree Hugenotten an.

 Lübecker Straße in Moabit

In den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts begann auch die militärische Nutzung großer Teile des Gebiets von Moabit. Die königlichen Pulvermühlen westlich des Moabiter Weinbergs machten 1717 den Anfang und bis 1734 dehnten sich die militärischen Anlagen bis dicht an die Hugenotten-Kolonie aus. Die Bezeichnung Pulverwiesen für die Spreewiesen südlich der Militäranlagen hielt sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Das Militärgebiet wirkte wie ein Riegel und verhinderte eine direkte Verbindung zwischen Moabit und Berlin.

Es kam 1818 zur Entstehung einer neuen Kolonie nördlich von Moabit, die zur Unterscheidung von Alt-Moabit den Namen Neu-Moabit erhielt. Während der Industrialisierung fand eine rasche Besiedlung von Alt-Moabit und Neu-Moabit statt. Mit der Eingemeindung nach Berlin im Jahre 1861 wurden 6 534 Einwohnern gezählt. Von 1871 bis 1910 erhöhte sich die Einwohnerzahl von Moabit stetig (1871: 14 818, 1880: 29 693, 1910: 190 000).

Von 1920 bis 2000 gehörte der Ortsteil zum Bezirk Tiergarten. Mit der Bezirksfusion am 01.01.2001 wurde Moabit ein Ortsteil von dem neuen Bezirk Mitte von Berlin.

Zwinglistraße

In Moabit liegt der Hauptbahnhof. Er ist der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt Berlins. Bekannt ist Moabit zudem für die Justizvollzugsanstalt Moabit und das größte Kriminalgericht Europas.

Größte Grünfläche ist der nach einem früheren Bezirksbürgermeister benannte Fritz-Schloß-Park, welcher als Trümmerberg auf einem ehemaligen Exerzierplatz entstand.

Heute hat das Bundesministerium des Innern seinen Berliner Dienstsitz in Moabit.