Nachhaltige Ernährung in Mitte

Multiethnische Leute essen am Tisch mit vielen Seisen verschiedener Länder

Was bedeutet nachhaltige Ernährung?

Was wir essen, beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit, sondern auch die Umwelt, das Klima und die Menschen in anderen Ländern. Die Erzeugung, Weiterverarbeitung, Transport, Lagerung sowie Zubereitung unserer Lebensmittel verursacht Treibhausgasemissionen, fördert oder vermindert die Artenvielfalt und das Tierwohl, und entscheidet nicht zuletzt über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Produzent*innen. Während in unseren Supermarktregalen in der Regel Überfluss herrscht, leiden etwa 10% der Weltbevölkerung an Hunger, noch viel mehr an einer unzureichend ausgewogenen und gesunden Ernährung. Auch in Deutschland ernähren sich viele Menschen aus finanziellen Gründen, Einsamkeit oder Eingeschränktheit oder mangelndem Wissen einseitig und nicht ausreichend, dies führt zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen.

Unsere Ernährungsweise stellt also ein wichtiges Handlungsfeld dar, um eine nachhaltige Entwicklung zu befördern. Eine nachhaltige Ernährung berücksichtigt die Aspekte Umwelt, Gesundheit, Wirtschaftlichkeit und soziale Gerechtigkeit. Es geht um die Herstellung und Verwendung von Lebensmitteln, die gesund, sicher und für alle zugänglich sind und die außerdem ethisch verantwortungsvoll produziert und umweltverträglich angebaut werden.

Die nachhaltige Ernährung spielt derzeit in verschiedenen politischen Prozessen, sowohl auf internationaler, europäischer als auch auf nationaler und Landesebene, eine wichtige Rolle:
  • International: Die internationale Agenda 2030 für eine weltweit nachhaltige Entwicklung hat sich 17 Ziele, die sogenannten Sustainable Development Goals (SDG, auf Deutsch nachhaltige Entwicklungsziele) gesetzt. Zwei daraus beschäftigen sich mit Ernährung und Nahrungsmittelproduktion:
    Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
    Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicher stellen
  • Europäisch: in der Umsetzung des ‘European Green Deal’, mit der Strategie ‘Farm to Fork’ und dem Ziel für faire, gesunde und umweltfreundliche Ernährungssysteme
  • National: in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS)
  • Land Berlin: in der Berliner Ernährungsstrategie

Und auf Bezirksebene? Es gibt derzeit noch keine bezirkliche Ernährungsstrategie, aber im Bezirk gibt es verschiedene Akteure, Anlaufstellen und Möglichkeiten, eine nachhaltige Ernährung zu beginnen und mitzugestalten. Diese möchten wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen. Detailliertere Informationen finden Sie unter den jeweiligen Verlinkungen.

Bezirkliche Gesundheitsziele und Ernährung

Im Bezirksamt Mitte ist gesunde Ernährung eins der Ziele des Themenschwerpunktes „Gesund aufwachsen“, zur Förderung der Kindergesundheit. Hier sollen Attraktivität und Alltagstauglichkeit gesundheitsfördernder ausgewogener Ernährung vermittelt werden.

Weitere Infos auf den Seiten des bezirklichen Gesundheitsdienstes.

Logo LebensMittelPunkte.

LebensMittelPunkte

Die LebensMittelPunkte (LMP) sind ein Netzwerk von Orten, wo Nachbar*innen zusammen gesunde, regionale und gerettete Lebensmittel verteilen, gemeinsam kochen und essen können – und laden zum Mitmachen ein!

Diese Orte, meist nachbarschaftliche Projekträume, Stadtteilzentren oder andere Orte des Gemeinwesens bieten regelmäßige, niedrigschwellige Angebote rund um das gemeinsame Beschaffen, Verteilen, Verarbeiten und Verspeisen von gutem und gesundem Essen. Ein wachsendes Netzwerk von Initiativen in allen Bezirken engagiert sich für den Aufbau dieser LMPs in ihren Kiezen, erste Orte konnten bereits erfolgreich aufgebaut und etabliert werden. Der Aufbau von LMPs ist Teil der Berliner Ernährungsstrategie, die ökologische und soziale Wirkung wurde wissenschaftlich bestätigt.

LebensMittelPunkte ermöglichen Zugang zu gutem und gesundem Essen und stärken gleichzeitig die Nachbarschaft und den sozialen Zusammenhalt – wenn die Angebote sozialraumnah (im Sinne einer 15-Minuten-Stadt) erreichbar sind.
Weitere Infos auf der Seite des LMP Netzwerks .

Lebensmittelpunkte im Bezirk Der Bezirk Mitte ist Pilotbezirk in Berlin und verfügt bereits über 5 LMP-Initiativen sowie weitere Orte im Aufnahmeprozess. Insgesamt sollen 14 LMPs im Bezirk aufgebaut werden.

Bezirkliche Werkstätten
In 2023 hat das Baumhaus zwei Werkstätten für die Entwicklung von LebensMittelPunkten im Bezirk Mitte konzeptioniert, durchgeführt und ausgewertet. Dabei wurden interessierte Vertreter*innen aus dem Bezirksamt, den Quartieren und den Stadtteilen aus verschiedenen Bereichen eingeladen, um die Entwicklung von LMP´s im Bezirk zu diskutieren, weiterzudenken und voranzubringen.
Projektbeteiligte sind das Berliner LebensMittelPunkte-Netzwerk, das EU Aktionsforschungsprojekt FoodSHIFT 2030 und die Koordinatorinnen kommunale Entwicklungspolitik in Berlin Mitte.

Logo foodsharing

Foodsharing

foodsharing ist eine ehrenamtliche, umwelt- und bildungspolitische Bewegung, die sich gegen den achtlosen Umgang mit Ressourcen, der Verschwendung von genießbaren Lebensmitteln und für ein nachhaltiges Ernährungssystem einsetzt.
Lebensmittel können über die foodsharing Plattform als Essenskorb zur Abholung angeboten werden und durch Kooperationen mit Unternehmen werden tonnenweise genießbare Lebensmittel vor der „Tonne“gerettet. Abholung und Weiterfairteilung erfolgt immer kostenlos. Retten Sie mit!
Zur Website von foodsharing.

Verteilstationen zur Lebensmittelrettung/ Kiezkühlschränke

Verteilstationen sind Standorte zur Lebensmittelrettung. Durch das sogenannte Foodsharing (nachbarschaftliches Teilen von noch genießbaren Lebensmitteln) zwischen Verbraucher*innen im öffentlichen Raum können einerseits viele Lebensmittelabfälle vermieden werden. Andererseits wird auch der Austausch mit und zwischen Nutzer*innen zum Thema Lebensmittelwertschätzung gefördert. Foodsharing regt zum Mitmachen, zum Austausch und zum verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen an. Es vermehrt das Bewusstsein dafür, dass die Verschwendung von Lebensmitteln ein klimarelevantes Problem darstellt.
  • jede*r darf sich Lebensmittel herausnehmen
  • jede*r darf geeignete Lebensmittel spenden (Registrierung notwendig)
  • bestimmte sensible Lebensmittel dürfen nicht über die Verteilstation weitergegeben werden (siehe Spenden-Hinweise für Verteilstationen)
  • Lebensmittel müssen lebensmittelsicher, also in geeigneten Behältnissen, transportiert werden (ggf. gekühlt)

Weitere Infos auf den Seiten der Verbraucherzentrale.

Die Verteilstation in Mitte
Olof-Palme-Zentrum
Demminer Straße 28
13355 Berlin-Mitte
Tel.: (030) 443 83-793 / -792

Logo Kampagne Appetit auf fair

Appetit auf Fair – Fairer Handel und Lebensmittel

Die Kampagne des Aktionsbündnisses Fairer Handel Berlin informiert darüber, wie lecker der faire Handel schmeckt, wie er sich optimal mit regionalen und saisonalen Lebensmitteln in Berlin kombinieren lässt und gibt gute Gründe, warum Lebensmittel fair gehandelt sein sollten.
Mehr Infos auf den Seiten der Kampagne .

Gemeinschaftsgärten und urban gardening Projekte in Mitte