Nach der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 durch die sowjetische Armee ist der Ort zum Synonym geworden für den Holocaust. Der Massenmord der Nationalsozialisten richtete sich gegen Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen, Kriegsgefangene, rassistisch Verfolgte, Kommunist*innen, von den Nazis als asozial bezeichnete, Sozialdemokrat*innen, Zeugen Jehovas, oppositionelle Priester, Christen, Andersdenkende sowie Gegner*innen des Regimes, die sich dem Rassenwahn und der mörderischen Ideologie der Nationalsozialisten widersetzten.
Bereits 1933 entstand mit dem Konzentrationslager Dachau ein Terrorsystem, das sukzessive ausgebaut wurde und dessen Umfang der industriellen Tötung von Menschen in der Geschichte beispiellos ist. Seit 1941 dienten Konzentrationslager gezielt der Vernichtung von Menschen.
Die systematische Ermordung der Jüdinnen und Juden war Ergebnis nationalsozialistischer Weltanschauung. Die rassistische Gesetzgebung des NS-Regimes konzentrierte sich zunehmend auf staatlich verordneten Antisemitismus. Mit den Pogromen ab 1938 begann die radikale Phase der antijüdischen Politik in der NS-Diktatur. Der als „Endlösung“ bezeichnete Völkermord an allen im Deutschen Reich lebenden Jüdinnen und Juden wurde 1941 von den Nationalsozialisten beschlossen. Ab 1942 wurde dieses Menschheitsverbrechen europaweit koordiniert und durchgeführt. Die Menschen wurden grausam vernichtet durch Zwangsarbeit, Hunger, Krankheiten, Menschenversuche und Vergasungen.
Das Morden der Nationalsozialisten nahm bis zur bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 kein Ende. Noch im April kamen 7.000 Inhaftierte im KZ Buchenwald ums Leben.
Seit 1996 ist der 27. Januar auf Grund einer Erklärung des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und seit 2005 Internationaler Holocaust-Gedenktag.
Im Foyer des Rathauses Tiergarten des Bezirksamtes Mitte von Berlin würdigt das Bezirksamt gemeinsam mit der Bezirksverordnetenversammlung jährlich diesen Tag mit einer Kranzniederlegung an der dortigen Gedenktafel. Darüber hinaus findet seit 2023 an diesem Tag eine Gedenkveranstaltung am Gedenkort Güterbahnhof Moabit statt.